Bochum. Im April 1948 spuckte die Rotation in Bochum die allererste WAZ-Ausgabe aus. Trotz Kriegsschäden wurde dort wieder eine Zeitung hergestellt.
Die Geschichte hat etwas Märchenhaftes. Aber weil sich in diesem Jahr das erste Erscheinen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung zum 70. Male jährt, ein rundes Jubiläum, und zudem ein Umzug am heutigen Stammsitz in Essen ansteht, kann, ja muss sie noch einmal erzählt werden.
Jakob Funke und Erich Brost waren spät dran mit ihrer Zeitungsgründung. Andere bemühten sich schon früher um eine Lizenz, wie etwa die NRZ in Essen, dort gab es also keine Druckkapazitäten mehr.
Eingemauert im Keller des Hauses
Doch in Bochum gab es die Rotation des Bochumer Anzeigers, geschützt und eingemauert im Keller des Verlagshauses. Etwas verbeult, etwas vom abgeplatzten Kalk des arg ramponierten Gebäudes neben dem Rathaus gepudert, stand sie da, doch mit wenigen Handgriffen konnte sie gängig gemacht werden.
Jakob Funke dürfte das ins Werk gesetzt haben, denn er kannte aus seiner Zeit bei der Rheinisch-Westfälischen Zeitung in Essen deren ehemaligen Verlagsmanager, Dr. Rolf Ippen. Der wiederum stammte aus Bochum. So dürfte der Kontakt zustande gekommen sein.
Anfangs gab es ein einziges Telefon
Laupenmühlen & Dierichs war es als sogenannte Altverleger noch versagt, wieder eine eigene Zeitung herausgeben. So kam der Druckauftrag gelegen. Mehr als das. Die Redaktion, der frischgebackene WAZ-Verlag, zog ins Anzeiger-Haus. Alte Schriftstücke der WAZ verzeichnen die Adresse Rathausplatz 8. Mit einem einzigen Telefon ausgestattet, startete die Redaktion.
Ein Start in Ruinen, der Weg vor allem zu Beginn steinig. Doch der Erfolg stellte sich bald ein.