Bochum. In einem Wohnhaus in Bochum hat die Polizei eine Leiche gefunden. Zuvor soll es dort eine Auseinandersetzung gegeben haben. Zwei Festnahmen.
Die Polizei hat am späten Samstagabend, kurz vor Mitternacht, eine Leiche in einem Haus in der Wiemelhauser Straße gefunden. Eine Anwohnerin hatte eine lautstarke Auseinandersetzung gemeldet; daraufhin rückten die Beamten aus und fanden den Leichnam eines 39 Jahre alten Mannes.
Zwei dringend tatverdächtige Männer wurden im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft am Sonntag mitteilte.
Im Haus leben hauptsächlich Menschen aus der Trinker- und Drogenszene
Das Haus werde hauptsächlich von Menschen aus der Trinker- und Drogenszene bewohnt. Es soll einen heftigen Streit zwischen mindestens drei Männern gegeben haben. Der Körper des Toten soll laut Staatsanwaltschaft Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben.
Weder zur möglichen Tatwaffe noch zum Motiv wollten sich die Ermittler am Sonntag äußern. Die Leiche soll nun obduziert werden. Ergebnisse gibt es noch nicht.
Im Garten des Hauses stapelt sich der Müll
Der Tatort liegt in einer ruhigen Wohngegend. Zwischen beschaulichen Reihen- und kleineren Mehrfamilienhäusern mit gepflegten Vorgärten sticht das heruntergekommene Haus hervor, in dem der Mann vermutlich getötet worden ist: Müll stapelt sich im Garten hinter dem Gebäude; neben alten Fahrrädern, Reifen und Plastikstühlen steht ein Kleintransporter ohne Seitenscheiben, ein Mofa vergammelt auf der Wiese, der Sitz herausgebrochen.
Die Fensterscheiben des gelb-schwarz verkleideten Hauses sind stumpf und dreckig, in einem hängt eine Deutschlandfahne, in einem anderen eine Flagge in Jamaika-Farben mit einer Marihuana-Pflanze in der Mitte.
An einem Baum im Vorgarten hängt ein Schild mit den Worten: „Privatweg! Betreten auf eigene Gefahr“. Am Hintereingang stehen zwei unterschiedliche Namen auf Briefkasten und Klingel. Darüber der Hinweis: „Dieses Haus wird videoüberwacht.“ Von Kameras ist nichts zu sehen.
Anwohner wollen das Haus wegbekommen
„Da wohnen wohl irgendwelche Obdachlose“, sagt ein Nachbar.
Von der Auseinandersetzung in der Nacht hat er nichts gehört, aber das Haus sei ein Problem. „Wir hoffen, dass wir irgendetwas dagegen machen können, dass das Haus wegkommt, aber bis jetzt hatten wir noch keine Chance.“
Die ganze Nacht hindurch war die Spurensicherung vor Ort, erst am späten Sonntagvormittag haben die Spezialisten die rot-weiße Flatterband-Sperre entfernt. Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet. Zum Stand der Ermittlungen gaben weder Polizei noch Staatsanwaltschaft am Sonntag genauere Informationen.
>>>Zahlen: Mord und Totschlag in Bochum
- Im Jahr 2016 gab es vier Morde und sechs Mordversuche im Gebiet der Kreispolizeibehörde Bochum.
- Laut Kriminalstatistik gab es zudem einen Totschlag und vier Totschlag-Versuche. Hinzu kommt eine fahrlässige Tötung.
- Die Aufklärungsquote lag bei 80 Prozent.