Gerthe. Pfadfinder bringen Flamme aus Betlehem nach Gerthe und Harpen. Bürger holen sich Licht nach Hause. Es brennt an der Kirchenkrippe.

Nach einer langen Reise hat das Friedenslicht aus Betlehem am 4. Advent wieder den Bochumer Norden erreicht. Georgspfadfinder brachten die in der Geburtsgrotte Jesu Christi entzündete Flamme in die St. Elisabeth-Kirche in Gerthe und gaben sie dort an „alle Menschen guten Willens“ weiter. Viele Bürger warteten bereits auf das besondere Licht, um es nach Hause mitzunehmen.

Auf dem Altar der St. Elisabeth-Kirche in Gerthe steht eine Grubenlampe mit einem kleinen Licht. Unscheinbar und doch hat es eine ganz lange Reise hinter sich: Von Betlehem über Wien und Essen nach Bochum. 3600 Kilometer lang wurde die Flamme weitergereicht per Flugzeug, Bahn und Auto und ist dabei niemals ausgegangen. Dafür gesorgt haben allein in Nordrhein-Westfalen rund 15 000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die als Lichtboten unterwegs sind. Im Bochumer Norden kümmert sich die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) um die Lichtverteilung und hatte gemeinsam mit der Pfarrei Liebfrauen zur Aussendungsfeier eingeladen. Pastor Ulrich Kosch wies dabei darauf hin, „dass es die Aufgabe von uns Christen ist, für den Frieden einzutreten. Dies ist aber nur im Miteinander möglich“.

Der Pfadfinder Malte Baranowski trug die Fahne während der Ankunft des Friedenslichtes aus Betlehem.
Der Pfadfinder Malte Baranowski trug die Fahne während der Ankunft des Friedenslichtes aus Betlehem. © Dietmar Wäsche

Bei der Lichtfeier in der gut besuchten St. Elisabeth-Kirche fand eine Dialogpredigt statt. Zwei Pfadfinderinnen lasen einen fiktiven Dialog der Evangelisten Johannes und Matthäus zum Thema Licht des Friedens vor. Diesen Text haben Schüler des Heinrich-von-Kleist-Gymnasiums geschrieben. Darin heißt es zum Schluss: „Krieg kann nicht durch Krieg vertrieben werden, nur der Friede kann das!“

Gerade dies sei heute besonders wichtig, betonte Bezirksbürgermeister Henry Donner (SPD), als er gemeinsam mit den Gerther Knappen des BKV „Glück auf“ das Friedenslicht empfing. „Derzeit gibt es 100 Kriege auf der Welt; ich danke allen, die sich für den Frieden engagieren“, betonte Donner.

Friedenslicht kann auch nach den Weihnachtstagen abgeholt werden.

In St. Elisabeth in Gerthe und einen Tag später in Hl. Geist in Harpen warteten bereits viele Bürger darauf, das Licht abzuholen. So zum Beispiel Lena (8). Für sie war es das erste Mal, dass sie das Friedenslicht abholt. Schützend hielt sie ihre Hand um die kleine Flamme und sagte: „Ich werde das Licht zu Fuß nach Hause bringen und hoffe, dass es dabei nicht ausgeht“.

Verteilung hat ihren Ursprung in Harpen

Die Verteilung des Friedenslichtes in Bochum hat in der Gemeinde Hl. Geist in Harpen seinen Ursprung und begann vor 19 Jahren.

Die Lichtverteilung wird durch die drei DPSG-Pfadfinderstämme Anne Frank & Martin Luther King (Harpen), Geschwister Scholl (Hiltrop) und St. Elisabeth (Gerthe) organisiert.

Unterstützung bekommen die Georgspfadfinder bei der Lichtverteilung durch die Gerther Knappen des BKV „Glück auf“ und die Bezirksvertretung Nord.

Für Maike Pruschko hat das Licht ebenfalls eine besondere Bedeutung: „Ich finde das Friedenslicht eine schöne Aktion, das Licht wird daher bei uns am Adventskranz brennen.“ In der Hl. Geist-Kirche, Laurentiusstraße 1, brennt das Friedenslicht an der Krippe und kann auch nach den Weihnachtstagen in Harpen abgeholt werden.