Bochum. . Theaterprojekt „Changing of the guard“ soll im Juni an vier Abenden quer durch die Stadt ziehen. Aktuelle Fragen über die Zukunft der Arbeit.

Daran denken viele noch oft zurück: Drei Jahre ist es her, seit der amerikanische Komponist und Regisseur Ari Benjamin Meyers mit seiner Performance „Just in time, just in sequence“ das komplette Schauspielhaus zum Klingen brachte.

400 Musiker – von Mitgliedern der Musikschule bis zu Amateurbands – beteiligten sich an der klangstarken Aktion, deren Hintergrund ernst war. Denn während der achtstündigen Aufführung wurde von einem Arbeitstag im Opel-Werk erzählt, das damals bekanntlich kurz vor dem Aus stand. Nicht wenige zeigten sich später von der Kraft und Intensität dieser Aufführung schwer beeindruckt.

Neues Projekt wird an vier Abenden zu erleben sein

Kurz vor dem Ende der Interimsspielzeit unter Leitung von Olaf Kröck plant Meyers seinen zweiten Streich und hofft erneut auf eine große Bürgerbeteiligung. Sein neues Projekt nennt sich „Changing of the guard“, das im Juni und Juli an vier Abenden zu erleben sein wird. Dafür ist das Schauspielhaus auf der Suche nach Mitstreitern: „Wir suchen Bochumer aller Altersklassen, die dieses außergewöhnliche musikalische Spektakel auf den Straßen der Stadt mit uns möglich machen wollen“, sagt die Dramaturgin Sabine Reich.

Wer mitmachen möchte, schickt eine Mail ans Theater

Wer hat Lust, bei „Changing of the guard“ aktiv dabei zu sein? Freude an Musik und Gesang ist von Vorteil, aber kein Muss. Interessant sind vor allem die Berufe der Beteiligten.

Erstes Treffen am 14. Mai, 19 Uhr. Probenbeginn: 29. Mai, 19 Uhr. Premiere: 9. Juni, 20 Uhr. Mail mit Name, Beruf, Alter und Kontaktdaten: changingoftheguard@schauspielhausbochum.de

Auch diesmal hat die Performance einen ernsten Hintergrund: „Changing of the guard“ stellt grundlegende und brandaktuelle Fragen über die Zukunft unserer Arbeit. „Noch haben wir Jobs, entstehen neue Berufe und Studiengänge, gibt es Ausbildungsplätze. Doch wie lange noch?“ fragt Sabine Reich. „Die Arbeit verschwindet erst in den Fabriken, bald schon in den Büros und Praxen. Und die Maschinen werden klüger, komplexer und schneller. Es ist Zeit, darüber nachzudenken.“

Gesucht werden Bochumer mit verschiedenen Berufen

„Changing of the guard“ soll zwei Stunden lang als Parade und Festzug durch die Stadt ziehen. „Das wird ein Fest, ein Konzert, ein Happening und vor allem: ein Ritual für Bochum und die Zukunft“, so Reich.

Gesucht werden Bochumer mit verschiedenen Berufen: vom Altenpfleger bis zum Zoologen. Es wird chorische Momente gehen, bei denen alle zusammen etwas singen oder sprechen werden, und jeder soll seinen Beruf nennen. „Es besteht nicht die Gefahr, dass man alleine viel Text auswendig lernen oder aufsagen muss“, so Sabine Reich. „Niemand wird sich blamieren.“