Nord/Ost. . Auszeichnung für die Walderlebnisschule Bochum. Ehemaliger Bundesminister Jochen Borchert würdigt das Projekt, in dem Kinder die Natur entdecken.
Die Walderlebnisschule Bochum ist von der UN-Dekade im Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ geehrt worden. Der 1. Vorsitzende des Förderkreises Lernort Natur Bochum und Umgebung, Jörg Krogull, hat jetzt die Auszeichnung aus den Händen des ehemaligen Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Jochen Borchert, entgegengenommen. Die Jagdhornbläser Hegering Langendreer-Werne sorgten für einen feierlichen Rahmen in kleinem Kreis.
„Bildung durch nachhaltige Entwicklung“
Die Vereinten Nationen haben die Jahre 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für Biologische Vielfalt erklärt. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Bevölkerung auf, sich für die biologische Vielfalt einzusetzen und Projekte zu gestalten. Genau hier konnte Bochum punkten. „Bildung durch nachhaltige Entwicklung“, erklärt Jörg Krogull. „In Harpen können Kinder zusammen unter Anleitung von Jägern in den Wald gehen. So können Jäger ihnen die Natur in der ganzen Vielfalt inklusive Natur- und Artenschutz sowie Umweltbewusstsein altersgerecht vermitteln.“
Erhalt der biologischen Vielfalt
Besuchergruppen bis zu 25 Kindern
Die Walderlebnisschule Bochum liegt am Harpener Hellweg 301a. Nähere Informationen gibt es auf www.walderlebnisschule-bochum.de. Schriftliche Anfragen an kontakt@walderlebnisschule-bochum.de oder über die Internetseite.
Maximale Gruppengröße: 25 Kinder. Kosten ca. 2,50 Euro pro Person/Kind für Material.
„Wir dürfen nicht auf Kosten anderer leben“, fügte der ehemalige CDU-Bundesminister Jochen Borchert in seiner Rede hinzu. „Gebote der Nachhaltigkeit sind keine neue Erkenntnis.“ Weiter wies Borchert auf die drei zentralen Ziele der Dekade hin: Den Erhalt der biologischen Vielfalt, nachhaltige Nutzung der Artenvielfalt sowie die ausgewogene und gerechte Aufteilung der Vorräte aus genetischer Nutzung.
Pflanzen und Tiere erleben und begreifen
1999 wurde die Walderlebnisschule vom Förderkreis Lernort Natur Bochum und Umgebung in den ehemaligen Unterständen des Forstbetriebshofs Nord gegründet. Mit der Zeit wurden aus den Baracken kleine Unterrichtsräume. Auch ein Büro und eine Küche wurden hinzugefügt. Durch die Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer können seither Kinder aus Schulen der Umgebung den Umgang mit dem Wald und seinen Pflanzen und Tieren erleben und begreifen.
Wald als Therapeutikum
Mit dem Slogan „Wald als ADHS-Therapeutikum“ wurden im Bochumer Nord-Osten aber auch viele kleine ADHS-Patienten durch den Umgang mit der Natur gefördert. Seit 2010 konnten unter der Federführung vom inzwischen verstorbenen Peter Vieres neue Erkenntnisse ins Tagesgeschäft mit den Kindern einfließen.
Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Fachhochschule Bochum, der Cruismann-Förderschule und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Zwei Jahre später konnten die Ergebnisse präsentiert und nicht nur in Bochum angewendet werden.
Auch Fortbildungen für Lehrer
Möglichkeiten gibt es im Berghofer Forst genug. Neben Führungen bieten die durch die Bank ehrenamtlich tätigen Förster und Jäger auch Fortbildungen für Lehrer und Referendare, Projektarbeiten für Schulklassen, Abenteuerspiele, Kochkurse mit Kräutern sowie Seminare zur Bestimmung von essbaren Pflanzen an.
Unter anderem wird die Walderlebnisschule noch von der städtischen Familienbildungsstätte zweimal pro Woche genutzt und ist Bestandteil des Umweltspürnasenpasses des Umweltamtes Bochum.