Linden. . Jochen Hopmann ließ drei Erzählungen von Reinhold Michels auf CD pressen, um sie der Nachwelt zu erhalten. Gelesen wurden sie von Esther Münch.

Das letzte Dreivierteljahr war aufregend für Jochen Hopmann. Was zuvor jahrelang in seinem Kopf als Idee herumgeisterte, setzte der Vorsitzende der Naturfreunde Linden-Dahlhausen nun nämlich in die Tat um: ein eigenes Hörbuch herausgeben. Jetzt ist es fertig. Titel: „Das alte Linden.“ Auf zwei CD’s sind drei Lindener Geschichten zu hören, die der 2009 verstorbene Reinhold Michels vor 40 Jahren geschrieben hat.

Hörbuch kostet 14,50 Euro

„Kinderfreuden im Frühling“ (43 Minuten), „Linden an der Donnerbecke“ (38) und „Vorweihnachts- und Winterzeit“ (33) heißen die drei Geschichten auf der Hörbuch-CD „Das alte Linden“, die ein historisches Foto der Hattinger Straße ziert, auf dem neben der Straßenbahn auch die evangelische Kirche mit dem alten Turm zu sehen ist.

Das Hörbuch kostet 14,50 Euro und wird über das Ideenhaus Rodemann vertrieben. Bestellungen auch bei Jochen Hopmann: Tel. 0234/ 49 42 66 und j.hopmann@t-online.de.

Der perfekte Zeitpunkt für das Hörbuch wäre laut Hopmann in vier Jahren gewesen, wenn Linden-Dahlhausen 100 Jahre Eingemeindung feiert. „Doch ich bin jetzt 70“, sagt Hopmann, „wer weiß, wie lange ich noch kann.“ Da wollte er lieber nicht so lange warten.

Die Manuskripte hatte Jochen Hopmann von seinem Vater geerbt. „Der war Ende der 70er, Anfang der 80er zusammen mit Reinhold Michels durch die Lindener Vereine gezogen, um die Geschichten zu präsentieren; Michels las vor, mein Vater zeigte die passenden Dias dazu“, erinnert er sich. Hopmann selbst las sie manchmal bei den Naturfreunden vor. Doch er fand, dass sie ein größeres Publikum verdient haben.

„Ich hatte zunächst an eine Broschüre gedacht“

Jahrelang hatte Jochen Hopmann überlegt, wie man diese Geschichten der Nachwelt erhalten könne. „Ich hatte zunächst an eine Broschüre gedacht“, erzählt der 70-Jährige. Doch vorgelesen, meinte er, würden die Erzählungen bestimmt besser rüberkommen. Also entschied sich Hopmann, auf eigene Faust (und Kosten) ein Hörbuch zu produzieren.

Nur wie? Jochen Hopmann nutzte seine Kontakte und fragte jemanden, der sich mit so etwas ja wohl auskennen muss: Esther Münch, vielen auch als Putzfrau Walli bekannt. Die Kabarettistin kennt Hopmann über einige Veranstaltungen bei den Naturfreunden. Münch half gern und sogar mehr, als Hopmann zu hoffen gewagt hatte. Denn sie bot an, die Geschichten selbst vorzulesen. „Eigentlich hatte ich ja an einen Mann gedacht“, gesteht Hopmann schmunzelnd. Aber bei so einem Angebot kann man natürlich nicht ablehnen . . .

Auflage von 500 Stück

Kurz darauf ging es gemeinsam ins Tonstudio Linden neben der katholischen Kirche. „Ich saß neben dem Tontechniker“, erzählt Jochen Hopmann, „der hat die ganze Zeit geschmunzelt.“ Da wusste er, dass er mit dem Hörbuch wohl die richtige Entscheidung getroffen hat.

Die Geschichten von Reinhold Michels, der sehr aktiv in der evangelischen Gemeinde Linden war und bei der Stadt bis zum stellvertretenden Leiter des Straßenverkehrsamtes aufstieg, handeln von Erinnerungen aus dessen Kinder- und Jugendzeit. „Das war so Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre“, sagt Jochen Hopmann. „Zu Zeiten der Eingemeindung also, als die Kirmes noch die ganze Hattinger Straße in Anspruch nahm.“

Jochen Hopmann ist stolz, das Projekt Hörbuch in die Tat umgesetzt zu haben. „Mir war von Anfang an klar: Wenn ich es mache, dann richtig.“ Dabei bleibt er äußerst bescheiden im Hintergrund. Hopmann wird auf dem Hörbuch-Cover nur als Rechteinhaber genannt. Ansonsten dreht sich alles um den Geschichtenerzähler Reinhold Michels und seine Erzählungen. 80 der insgesamt 500 produzierten Hörbücher hat Hopmann schon verkauft. Bis Weihnachten dürften bestimmt noch einige hinzu kommen . . .