Zahnärzte spenden: Diese Hilfe ist Gold wert

Die Bochumer Zahnärzte setzen ihr „Projekt Zahngold“ fort. Diesmal profitieren das St.-Vinzenz-Kinderheim und die Stiftung Overdyck von der Unterstützung der Dentisten.

Seit knapp 20 Jahren koordiniert die Bezirksstelle der Bochumer Zahnärzte das Projekt. Die Patienten werden gebeten, ihr altes Zahngold – etwa beim Einsetzen einer neuen Krone – zu spenden. Die Zahnärzte sammeln das Edelmetall und reichen es an eine Scheideanstalt im niedersächsischen Walsrode weiter, die das Gold einschmilzt und wiederverwertet. Den Erlös – bisher über 250 000 Euro – stellen die Zahnärzte einmal im Jahr einer wohltätigen Einrichtung in Bochum zur Verfügung: anfangs der Kinderklinik, später u.a. der Elterninitiative „Menschen(s)kinder“ und dem Verein „Chance auf Leben“, der sich für Mädchen und Frauen in Indien engagiert. 2016 flossen 6500 Euro an die Medizinische Hilfe für Wohnungslose, bei der Ärzte ehrenamtlich Obdachlose behandeln.

In den vergangenen Monaten zeigten sich die Patienten besonders spendabel: Drei Kilogramm Scheidegut konnten die Zahnärzte binnen Jahresfrist sammeln. Daraus wurden 1100 Gramm Gold gewonnen. Das entspricht einem Erlös von 18 340 Euro – dank des derzeit hohen Goldpreises knapp dreimal so viel wie im Vorjahr. Die Anstalt verzichtete nicht nur auf die Scheidekosten, sondern rundete den Betrag auf, so dass am Mittwoch 18 500 Euro gespendet werden konnten. Bezirksstellen-Vorsitzender Dr. Andreas Becker und sein Stellvertreter Dr. Ulrich Rau übergaben das Geld zu gleichen Teilen an Vertreter des St.-Vinzenz-Vereins und der Evangelischen Stiftung Overdyck für deren Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Das „Projekt Zahngold“ wird 2018 fortgeführt, versichert Dr. Ulrich Rau. „Für uns Zahnärzte ist die Aktion längst eine Herzensangelegenheit. Es macht uns großen Spaß, dank unserer Patienten Bochumer Einrichtungen helfen zu können, bei denen das Geld hervorragend aufgehoben ist.“