Die Schließung von Haus Kemnade ist ein falsches Signal. Wenn es Schule macht, schadet es der Kulturstadt Bochum, meint Jürgen Boebers-Süßmann.
Dass Haus Kemnade quasi über Nacht dicht gemacht wurde, ist ein Ding! Selbst wenn die Schließung nur vorübergehend sein sollte. Hier schickt sich die Stadt in eine Entwicklung, die sie selbst zu verantworten hat. Immer stärkerer Spardruck sorgt für immer weniger (neu) besetzte Stellen. Die Personaldecke wird dünner und dünner. Dass die Kämmerin vor Kurzem weitere 200 Stellen für obsolet erklärt hat, werden nicht nur die engagierten Ehrenamtlichen des Fördervereins Kemnade mit Bitternis zur Kenntnis genommen haben.
Bochum stellt sich gern als „Hotspot der Live-Kultur“ und als „Kulturhauptstadt des Ruhrgebiets“ dar. Was ist von solcher Werbung zu halten, wenn man nicht einmal in der Lage ist, zwei (!) Stellen für ein populäres Museum wie die Burg Kemnade frei zu schaufeln?
Man kann nur warnen: Seid wachsam! Das, was im Haus Kemnade passiert, könnte beim munteren Weitersparen ganz schnell auf andere Kulturorte übergreifen. Dem vorzubeugen, ist der Oberbürgermeister persönlich gefordert. Sonst wird der Hotspot zur kalten Sonne.