Bochum. Mittlerweile sind die grünen Streifen an der Wasserstraße verschlammt. Seit einem Jahr wendet sich Herbert Johannsen immer wieder an die Stadt.
Wenn Herbert Johannsen auf der Wasserstraße an der Hauptverwaltung der Knappschaft-Bahn-See vorbeifährt, kocht in ihm das Blut. Denn gegenüber des Gebäudes, dort, wo eigentlich Rasen sein sollte, findet sich nur eine „Schlammwüste“. Seit einem Jahr parken hier die Autos und zerstören den Grünstreifen. Mehrmals hat sich Johannsen über den Mängelmelder an die Stadt gewandt. Oft sei er weitergeleitet und vertröstet worden, geschehen sei bisher noch nichts.
Dritter Grünstreifen zugeparkt
„Mich ärgert die Rücksichtslosigkeit der Fahrer“, sagt der 68-Jährige. Schließlich sei es Allgemeingut, das hier zerstört werde. Regelmäßig fährt der Senior an der Stelle vorbei, weiß also aus eigener Erfahrung, wie das Ganze seinen Anfang genommen hat: „Erst wurde nur auf einem Grünstreifen geparkt“, erzählt er. Das war vor einem Jahr. Dann sei ein zweiter Streifen genutzt worden. Jetzt, wo dieser ebenfalls verschlammt ist, werde auf einem dritten Grünstreifen geparkt.
Maximale Parkdauer: zwei Stunden
„Wir kennen die Problematik, eine Lösung ist in Sicht“, sagt Stadtsprecher Thomas Sprenger auf Anfrage. Zeitnah werde die Stadt hier Findlinge, also kleinere Steinbrocken, platzieren, um die Falschparker zu behindern.
Parkplatzprobleme gibt es schon lange
Das Parkproblem an der Wasserstraße besteht schon lange. Wer dort einen Parkplatz sucht, sollte Zeit mitbringen. In den Straßen rund um Friedhof und die Knappschafts-Zentrale reiht sich täglich Wagen an Wagen, an der Wiemelhauser Straße ist bisweilen selbst der Wendehammer am Ende der Straße zugeparkt.
Auch anderswo in Bochum gibt es Parkplatz-Probleme, wenn in der Nachbarschaft ein Firmensitz ist, zum Beispiel nahe der Vonovia-Zentrale.
Ein weiteres Problem sieht Herbert Johannsen in der Parkdauer bei den Parkzonen, die zwischen den Grünstreifen zu finden sind. Hier ist die maximale Parkdauer auf zwei Stunden beschränkt. Die Fahrzeuge stünden hier jedoch ganztags, sehr zum Frust der Besucher des angrenzenden Friedhofs. Auch diese Problematik ist bei der Stadt bekannt. „Die Schwierigkeit besteht darin, das kontrollieren zu können“, sagt Sprenger. Trotz allem nehme man das Problem noch mit auf.
Mängelmelder ist gefragt
Bochums Mängelmelder ist oft gefragt. Nach Angaben der Stadt wird er 500 Mal im Monat genutzt, seit Inbetriebnahme im August 2014 insgesamt 13 500 mal. Auf alle Anfragen werde reagiert.
Tatsächlich hat auch Herbert Johannsen schon positive Erfahrungen mit dem Meldesystem gemacht: Eine Zeit lang versperrte ein abgemeldeter PKW einen Gehweg in Hamme. Johannsen benutzte den Mängelmelder: „Einen Tag später war der Wagen weg.“