Das Devising Theatre gab mit Julian Gerhards Stück „Die Vergessenen“ zum Thema Demenz ein Gastspiel im Prinz Regent-Theater, das in Erinnerung bleiben wird.
Das Devising Theatre gab mit Julian Gerhards Stück „Die Vergessenen“ zum Thema Demenz ein Gastspiel im Prinz Regent-Theater, das in Erinnerung bleiben wird.
Stimmen aus dem Off sprechen aus der Sicht von Angehörigen über die ersten und letzten Anzeichen von Demenz. Derweil symbolisieren weiße Kügelchen auf dem Bühnenboden die Eiweißablagerungen, die zu einem Knäuel zwischen den Nervenzellen und damit zum Gedächtnisschwund führen.
Julian Gerhard brachte sein Stück mit Live-Musik, einem Spieler, der mehrere Rollen übernimmt und einem klugen Animationsfilm von Julia Zejn ins gut besuchte Theater. Das Publikum umzingelt die Bühne, ist ganz nah dran. Ganz nah dran ist auch der Autor Gerhard, wenn er anhand von Fallbeispielen die Tragweite der durch Demenz verursachten Zerrüttung ausbreitet. Betroffene werden irgendwann exkludiert, ausgeschlossen. Die „Aldi-Kassiererin“ kann sich nicht um die demente Kundin kümmern und ein freundliches Gespräch mit ihr führen. Die Schlange an der Kasse würde noch länger, als sie ohnehin schon ist.
An einer Stelle wird dem Publikum eine interessante Frage gestellt: „Wer möchte heute schon wissen, dass er einmal dement sein wird?“ Nur wenige heben die Hand.