Grumme. . Tausende Besucher kommen zum Tag der offenen Tür der Werkstatt Constantin. Viele erscheinen eine Stunde früher, um einen Kranz zu ergattern.

  • Wenn in der Werkstatt Constatin der Adventsbasar ansteht, ist der Andrang immer groß
  • Viele Besucher kommen extra eine Stunde für Beginn, um sich schon einen der begehrten Kränze zu sichern
  • Auch für die Mitarbeiter der Werkstatt ist der Basar eine tolle Sache. Sie präsentieren hier ihre Arbeiten

Viele Besucher waren extra früh da, um einen der begehrten Adventskränze zu bekommen. Die ersten sind schon um 9 Uhr gekommen, obwohl der Tag der offenen Tür der Werkstatt Constantin mit seinem Weihnachtsbasar erst um 10 Uhr öffnet. Und das hat seinen Grund: „Letztes Jahr waren wir relativ schnell ausverkauft, deshalb sichern sich einige Menschen erst ihr Gesteck und gehen dann zum gemütlichen Schlendern über“, erklärt Michael Dhom. Dhom ist einer der Leiter der Werkstatt für Menschen mit Behinderung.

Jede Menge Weihnachts-Deko

Eine Squaredance-Gruppe sorgte beim Adventsbasar für eine schwungvolle Abwechslung zum Ausstellungsprogramm.
Eine Squaredance-Gruppe sorgte beim Adventsbasar für eine schwungvolle Abwechslung zum Ausstellungsprogramm. © Olaf Ziegler

Er versichert aber, dass dieses Jahr nochmal mehr Kränze gemacht wurden, um dem Andrang gerecht zu werden. Wegen der großen Nachfrage beginnen die Planungen schon zu einer sehr vorweihnachtlichen Zeit: nämlich Ende Juni. „Die grünen Gestecke werden aber natürlich frisch erst im November gemacht“, sagt Dhom. Deshalb stoße man auch irgendwann an eine Kapazitätsgrenze. In diesem Jahr gibt es insgesamt 300 grüne Adventskränze, dazu 40 trockene, 250 Gestecke in Töpfen und jede Menge weihnachtliche Deko.

Ein Tag auch für Beschäftigten

Maik Sadowski zum Beispiel hat unter anderem Engel aus Holz gesägt, geschliffen und lackiert. Auch diese stehen hier heute zum Verkauf. Maik ist seit 15 Monaten in der Werkstatt. Im gefällt, dass er bei der Arbeit seine kreative Seite ausleben kann. Auch wenn es manchmal etwas knifflig werden kann: „Das Schwierigste ist es, die Winkel zu beachten und genau auf einer Linie zu sägen“, erklärt der junge Mann. Für ihn allerdings kein allzu großes Problem: „Holz ist einfach mein Element.“

Verkaufen ist nicht das Wichtigste

430 Menschen arbeiten an der Hiltroper Straße

Die Werkstatt Constantin ist eine Einrichtung der Behindertenhilfe der Diakonie Ruhr. An der Hiltroper Straße arbeiten 430 Beschäftigte. An den vier anderen Bochumer Standorten arbeiten insgesamt weitere 240 Menschen.

Außerhalb der Weihnachtszeit wird hier vor allem das betriebseigene Produkt, die Müllkammerbox aus Metall, hergestellt.

Die Werkstätten bieten aber eine große Bandbreite an Dienstleistungen an: von der Montage und Verpackung, über die Gartenpflege und Näherei bis zum Büroservice und der digitalen Archivierung. Bei der Arbeit werden die Beschäftigten von Fachkräften mit sonderpädagogischen Weiterbildung unterstützt.

Ahmed Benallas Element ist die Malerei. Er ist der Werkstattkünstler und bietet auf dem Basar eine Auswahl seiner Werke an. Nicht nur Weihnachtliches, auch sommerliche Motive und Porträts. „Das Verkaufen ist aber nicht das Wichtigste. Wenn es den Leuten gefällt, macht mich das allein schon glücklich“, erklärt er. Auch für Ahmed Benalla ist der Tag etwas Besonderes. Nicht allzu oft stellt er seine Arbeiten vor mehreren tausend Besuchern aus.

Viele Angehöre und Freunde kamen

Der Tag der offenen Tür richtet sich aber nicht nur an Außenstehende. „Er ist auch ein Tag für die Beschäftigten selbst“, sagt Michael Dhom, „die in der Werkstatt Arbeitenden können ihren Angehörigen und Freunden zeigen, wo und woran sie arbeiten.“ Und wenn diese dann auch noch den passenden Weihnachtsschmuck finden – perfekt! Dazu müssen sie nur auch früh genug da gewesen sein.