Bochum-Grumme. . Bei den Heimspielen des VfL Bochum wird die Matthias-Claudius-Straße regelmäßig von Fans zugeparkt. Was die Anwohner vor große Probleme stellt.
- Bei VfL-Heimspielen parken einige Fußball-Fans gerne in der benachbarten Matthias-Claudius-Straße
- Das sorgt bei den Anwohnern für Ärger, denn Parkplätze gibt es dort ohnehin zu wenig
- Zudem werden auch immer wieder Autos beschädigt. Die Lösungssuche gestaltet sich schwierig
Die Anwohner der Matthias-Claudius-Straße sind sauer: Die ohnehin angespannte Park- und Verkehrssituation sorgt vor allem bei den Heimspiele des VfL Bochum für große Probleme. Die SPD Grumme-Vöde hatte deshalb zu einer speziellen Sprechstunde in den Vöde-Treff geladen. Ideen zur Verbesserung der Situation gibt es viele: Von einer Einbahnstraßenregelung bis hin zu neuen Parkbuchten soll die Stadt nun prüfen, was an der Matthias-Claudius-Straße möglich ist.
Es sind viele Punkte, die in der kleinen Siedlung am Rande der Castroper Straße seit Jahren für Probleme sorgen. An den Mehrfamilienhäusern, allesamt VBW-Eigentum, gibt es zu wenig Parkplätze, die Straße ist in einem schlechtem Zustand und an mehreren Stellen durch Pflanzen-Bewuchs schwer einsehbar. Bereits mehrfach wurde das Anliegen an die Stadt, aber auch an die VBW geleitet.
Oft kommt es zu Schäden an den Autos – die Täter flüchten
Bei Heimspielen des VfL Bochum kommt es für die Anwohner knüppeldicke: „Fans parken auf den Grünflächen und nehmen den Anwohnern die eh schon wenigen Parkplätze weg“, sagt Anwohner Udo Wröske. Mehrfach kam es dabei auch zu Schäden an Fahrzeugen. Da die Verursacher oft fliehen, bleiben die Halter auf den Kosten sitzen.
Für den Rentner Gerhard Geiger kommt es zudem besonders hart. „Ich bin selber VfL-Fan, aber wenn hier ein Heimspiel ist, muss ich zusehen, wie ich meine gehbehinderte Frau ans Haus bekomme, ehe ich trotz Hüftproblemen woanders parke und dann einige Meter zu Fuß zurücklegen muss. Erst nach dem Spiel hole ich dann das Auto nach.“
„Wir können nicht selbstständig über Sperrungen entscheiden“, sagt Pressesprecher Jens Fricke vom VfL Bochum auf Anfrage. „Die Feuerwehr macht das, um Rettungswege frei zu halten.“ Bereits 2016 gab es eine Begehung seitens der Stadt. Dabei will man festgestellt haben, dass die Matthias-Claudius-Straße keine besondere Aufmerksamkeit bei Veranstaltungen rund um das Stadion benötige. „Wir verlagern durch Straßensperrungen das Problem nur in die nächste Straße“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Mitte, Holger Schneider. „Egal, was ich versuche auf den Weg zu bringen, ich werde von anderen Seiten Kontra bekommen.“
Keine Versprechen für die Anwohner
Für die Anwohner kann Schneider an diesem Abend keine Versprechen machen, sondern nur auf die Missstände hinweisen und Planungen auf den Weg bringen. Dabei notierte Holger Schneider jede Idee und brachte auch Informationen seitens der Stadt ein, um Nebenwirkungen verdeutlichen zu können. So würde eine Einbahnstraße einige Verkehrsteilnehmer zu Tempo-Verstößen ermuntern und insgesamt mehr Verkehr durch weitere Fahrwege „um den Block“ erzeugen.
Auch bei der Parkplatzsituation kann die Stadt nur beschränkt eingreifen. „Die Straße ist baulich beschränkt und daher muss man prüfen, ob die breiteren Autos zum Beispiel schräg dort parken können“, erläutert Schneider weiter. „Auch wenn ich die VBW auf neue Parkplätze anspreche, muss ein generelles Interesse von den Anwohnern bestehen, hierfür auch entsprechend bezahlen zu wollen.“
Bei der VBW selbst ist das Problem bekannt und man zeigt sich gesprächsbereit. Aber: „Gerade bei Bestandsbauten ist die Situation nur schwer heilbar“, sagt Marc Hager vom VBW-Bestandmanagement auf Anfrage. „Sofern Möglichkeiten zum Schaffen neuer Parkmöglichkeiten vorhanden sind und die Refinanzierbarkeit gegeben ist, errichtet die VBW auch neue Parkplätze.“