Bochum. . „Ein deutsches Requiem“ hat über 500 Besucher in die Christuskirche gezogen. Tosender Applaus für meisterhafte stimmlich-klangliche Leistung.
- Das viel gefragte Chorwerk Ruhr gastierte einmal mehr in Bochum
- In der Christuskirche gab es Johannes Brahms’ „Deutsches Requiem“
- Publikum spendet tosenden Applaus für eine meisterhafte Leistung
Mit Brahms’ „Deutschem Requiem“ untermauerte das Chorwerk Ruhr in der Christuskirche einmal mehr seine Geltung als einer der führenden Klangkörper der Region.
Dem Requiem quasi als thematisch verwandte Ouvertüre vorangestellt, begann das rund 80-minütige Konzert mit Brahms’ Motette „Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen?“ Und bereits hier zeigte sich die ganze Meisterschaft des 29-köpfigen Chorwerks.
„Deutsches Requiem“ eigentlich mit Chor und Solisten
„Warum ist das Licht gegeben den Mühseligen, und das Leben den betrübten Herzen? Warum?“ Dieses letzte „Warum“ zuerst volltönig, dann – schon fast erstickend scheu – gerade noch hörbar. Florian Helgath, seit 2011 künstlerischer Leiter, führte und begleitete „seine“ Sängerinnen und Sänger ruhig und präzise.
Johannes Brahms (1833-1897) hatte sein 1868 in Bremen uraufgeführtes „Requiem“ ursprünglich als Orchesterwerk mit Chor und Solisten konzipiert. Gleichwohl hatte er schon früh eine vierhändige Klavierfassung dieses Großwerks erstellt. Für die Interpretation mit dem Chorwerk Ruhr hatte das Duo d’Accord, Lucia Huang und Sebastian Euler, diese Fassung nochmals überarbeitet. Sie spielten vierhändig am Flügel, leicht und transparent.
Eine halbe Minute Totenstille in der Christuskirche
Brahms’ siebensätziges Opus bot großartigen Hörgenuss, der auch Klassikferne anfixen könnte. Beim dritten und sechsten Satz kam Bariton Thomas E. Bauer zum Einsatz – eine sanfte und sichere Stimme. Im fünften Satz konnte Johanna Winkel glänzen. Sie kann auch Walküre. Es ist immer wieder ein bisschen schade, wie wenig Platz die Gattung „Requiem“ den Solisten einräumt, aber man kann die Werke ja schlecht posthum andicken.
Eindrucksvoll: Nach dem letzten Satz herrschte eine lange halbe Minute Totenstille in der Christuskirche. Dann setzte ein begeisterter Applaus ein, die Besucher erhoben sich von ihren Plätzen und klatschen lange. Verdienter Lohn für eine meisterhafte Leistung.
>>> INFO: Das ist das Chorwerk Ruhr
Gegründet wurde Chorwerk Ruhr 1999 von der Kultur Ruhr GmbH, dem Kommunalverband Ruhrgebiet, der Stadt Essen und dem Land NRW.
Ziel war und ist es, ein Chor-Ensemble von größtmöglicher sängerischer Qualität aufzubauen und damit einen Beitrag zur künstlerischen Profilierung der Ruhr-Region zu leisten.