Bochum. . Wer auf eine der vier NRW-Sportschulen in Wattenscheid gehen möchte, muss an einer Sichtungsmaßnahme teilnehmen. Ein erster Test fand nun statt.
- Vier weiterführende Schulen in Bochum-Wattenscheid sind als Eliteschulen des Sports anerkannt
- Wer als Schüler dorthin möchte, muss an einer Sichtungsmaßnahme teilnehmen und einen Test bestehen
- 200 Grundschüler nehmen jährlich an diesem Test teil. 170 bestehen ihn, ganz wenige werden Profi-Sportler
Die Frage nach der Lieblingssportart dieser Grundschüler stellt sich nicht. Alle 13 Jungs, die in der Sporthalle der Maria-Sibylla-Merian-Schule auf einer Bank sitzen, tragen Trikot. Bayern, Dortmund, Real Madrid. Alle spielen Fußball im Verein und wollen, na klar, Fußballprofi werden. Zwei immerhin machen zusätzlich noch eine andere Sportart. Einer schwimmt, einer macht Leichtathletik. Alle finden Sport gut. Die sieben Mädchen, die eine Bank weiter sitzen, ebenso. Das sind beste Voraussetzungen für diesen Tag. Sie nehmen an der Sichtungsmaßnahme für die NRW-Sportschulen teil.
Die Pestalozzi-Realschule, die Sibylla-Merian-Gesamtschule, das Hellweg-Gymnasium und das Märkische Gymnasium sind seit 1997 Eliteschulen des Sports. Der Deutsche Olympische Sportbund vergibt diese Auszeichnung. „In Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Westfalen/Standort Bochum fördern wir seitdem sportlich begabte und leistungsbereite Kinder und Jugendliche aus verschiedensten Sportarten“, sagt Elmar Stumpe, Laufbahnberater am Olympiastützpunkt. „Fußball ist sehr gefragt, aber wir haben hier auch Talente aus der Leichtathletik, dem Schwimmen, Wasserball, Basketball, Turnen, Fechten, Judo und auch Golf.“
Kinder müssen gesund sein und schwimmen können
Voraussetzung für die Aufnahme in die spezielle Sportförderung an einer der vier Schulen ist, neben dem Vorliegen der schulischen Voraussetzungen, die sportliche Eignung. Die Kinder müssen gesund sein, müssen schwimmen können, vorausgesetzt wird das Schwimmabzeichen in Bronze, und sie müssen den sogenannten FoSS-Test bestehen.
Der heißt so, weil er am Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen konzipiert wurde. Die Kinder müssen unter anderem sprinten, springen, balancieren, Liegestütze und Sitz-Ups machen und schließlich sechs Minuten am Stück rennen.
Der Test ist für Jungs und Mädchen gleich. Unterschiede werden nur beim Alter gemacht. Die Kinder können in Klasse fünf in eine Sportklasse, aber auch in Klasse sechs oder sieben. Im Schnitt nehmen 200 Kinder am Test teil. „170 bestehen ihn“, sagt Jörg Walper, der Sportschulkoordinator. „100 gehen dann auf eine der Schulen.“ Noch einmal deutlich weniger werden Profi-Sportler.
Es gibt aber natürlich gute Beispiele, Vorbilder gerade für die Jungs. Pamela Dutkiewicz, die in diesem Jahr bei der Leichtathletik-WM in London über die 100-Meter-Hürden Bronze holte, hat am Märkischen Gymnasium Abitur gemacht. Aber auch İlkay Gündoğan Leon Goretzka und Leroy Sané, inzwischen Nationalspieler, lernten in Wattenscheid. Wobei Sané nicht in der Sportklasse an der Pestalozzi-Realschule war, sondern in der bilingualen.
>>> Zwei weitere Termine sind angesetzt
Zwei weitere Termine für den Test sind bereits angesetzt: Dienstag, 28. November, und Mittwoch, 13. Dezember. Ein weiterer ist in Planung.
A nmeldungen können bis zehn Tage vor dem jeweiligen Termin bei Sportschulkoordinator Jörg Walper abgegeben werden: 02327/948223, sportklassen.bochum@gmail.com.