Eine besondere Ehrung gab es jetzt für Jubilare, die seit 60, 65 oder 70 Jahren Mitglied in der Gewerkschaft Verdi sind. Insgesamt wurden in der Stadtwerke-Lounge des Ruhrstadions mindestens 1000 langjährige Gewerkschafter geehrt.

Eine besondere Ehrung gab es jetzt für Jubilare, die seit 60, 65 oder 70 Jahren Mitglied in der Gewerkschaft Verdi sind. Insgesamt wurden in der Stadtwerke-Lounge des Ruhrstadions mindestens 1000 langjährige Gewerkschafter geehrt.

„Wir haben 1300 Jubilare eingeladen, davon sind natürlich nicht alle gekommen, aber so viele Mitglieder haben noch nie teilgenommen“, erzählt Verdi-Geschäftsführerin Gudrun Müller. Insgesamt sind 14 Mitglieder anwesend, die schon seit 70 Jahren Teil der Gewerkschaft sind. Einer davon ist Georg Czajka. Er ist damals in die Gewerkschaft „Druck und Papier“ eingetreten, die sich später zur ÖTV entwickelte und anschließend mit fünf anderen Gewerkschaften zu Verdi zusammenschloss. „Ich bin damals eingetreten, weil ich sonst, so kurz nach dem Krieg, keine Lebensmittelkarten bekommen hätte“, berichtet Georg Czajka. „Ich brauchte eine Lehre, begann diese in einer Druckerei und trat damit in die Gewerkschaft ein.“ Er war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt, danach arbeitete Czajka 17 Jahre in der Gewerkschaftsdruckerei. Heute ist in dem Gebäude der ehemaligen Druckerei das Haus der Geschichte. „Allerdings war ich immer ein passives Mitglied, ich habe nie ein Amt in der Gewerkschaft inne gehabt“, erzählt Georg Czajka. Trotzdem hat ihm die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft sehr geholfen. Czajka arbeitete beim Bergverlag, und dieser führte als Erstes die 40-Stunden-Woche ein. Vorher musste er 48 Stunden in der Woche arbeiten. „Wenn Feiertage waren, musste ich die nicht an einem Samstag nacharbeiten, ganz im Gegensatz zu den Beschäftigten im Bergbau“, erklärt Czajka. 30 Jahre später trat dann seine Tochter Regina Czajka ebenfalls in die Gewerkschaft ein. Sie feierte an diesem Tag ihre 40-jährige Mitgliedschaft. „Ich habe 1977 bei der Stadt Bochum angefangen zu arbeiten. Für mich gehörte es einfach dazu, in eine Gewerkschaft einzutreten, da ich es von zu Hause auch nicht anders kannte“, erklärt Regina. Sie arbeitet als Gleichstellungsbeauftragte. „Die Gewerkschaft ermöglicht bessere Arbeitsbedingungen und verspricht Hilfe für die Zukunft“, erzählt Regina Czajka.