Bochum. . Oliver Sievers grillt mit Leidenschaft. In Irland wurde der Bochumer mit seinem Team BBQ-Wiesel Weltmeister. In Kürze gibt er auch online Kurse.

  • Der Bochumer Oliver Sievers wurde Mitte Oktober in Irland Weltmeister im BBQ-Grillen
  • Längst hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und arbeitet für einen Premium-Fleischhersteller
  • Gegrillt wird mittlerweile an jedem Wochenende - entweder auf Meisterschaften oder für Freunde

Eine Wurst auf den Grill legen, eine halbe Stunde lang ab und an wenden – und die Wurst ist fertig. So einfach läuft das bei Oliver Sievers, der Mitte Oktober mit seinem Team „BBQ Wiesel“ in Irland Weltmeister im Barbecue-Grillen wurde, nicht. „Es ist nicht falsch, eine Wurst so zu braten, sie wird nur nicht so saftig“, sagt der Champion.

Begonnen hat Sievers’ Leidenschaft für das Barbecue vor vier Jahren mit einem Kugelgrill – einem Geschenk von seinem Bruder. Dieser war in einem Grillverein und nahm Oliver mit. Danach war er sofort begeistert.

Hobby zum Beruf gemacht

Vor kurzem arbeitete der amtierende Weltmeister noch beim Schauspielhaus Bochum als Tischler. Mittlerweile hat er durch die vielen Termine, seien es Dreharbeiten oder Wettkämpfe im Ausland, kaum mehr Zeit dafür. Er arbeitet seit zwei Monaten bei einem Premium-Fleischhändler, der ihm für die Wettkämpfe regelmäßig Urlaub gibt.

Sievers hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Bei der Weltmeisterschaft musste das Team „BBQ Wiesel“ acht Gänge grillen. Das Team besteht aus den fünf „Grillmeistern“ Oliver Sievers, Alfons Wienen, Gordon Narloch, Klaus Breinig und Thorsten Brandenburg.

Die Zutaten, die genutzt werden durften, wurden vom Veranstalter gestellt. Es entstanden Gerichte wie Fisch mit Süßkartoffelpüree und Grillgemüse, aber auch Desserts wie ein Kuchen mit Sahnecreme. „Die einzige Einschränkung besteht darin, dass alle Produkte auf dem Grill gebraten oder gekocht werden müssen“, sagt Sievers.

Sechs Portionen pro Gang

Die WM in Limerick dauerte zwei Tage. Die Gerichte wurden für die Verkoster in Plastikboxen abgegeben, darunter durfte nur ein einzelnes Salatblatt liegen, um den Geschmack nicht zu verfälschen.

„Wir mussten jeweils sechs Portionen von jedem Gang machen“, erklärt Sievers. In jeder Kategorie wurden dann die ersten drei Plätze verkündet, am Ende der Gesamtsieger. Im Brisket-Grillen, bei dem es um das Zubereiten einer halben Rinderbrust geht, belegte das Team um Oliver Sievers den ersten Platz. Das Stück Fleisch wurde 16 Stunden bei ganz niedriger Hitze gegrillt und anschließend mit einer Sauce glasiert. Eine solche Rinderbrust wiegt bis zu neun Kilogramm und kostet circa 280 Euro.

„Das Brisket wird bei der langen Garzeit überhaupt nicht trocken“, betont Oliver Sievers. „Ganz im Gegenteil, das Fleisch ist dann super zart. Die Rinderbrust ist unsere Königsdisziplin.“

Das Weltmeister-Team „BBQ Wiesel“ war bereits Vize-Europameister, Deutscher Amateurmeister und gewann viele amerikanische Wettbewerbe im Heimatland des Barbecue.

Gegrillt wird jedes Wochenende

Zeit für sich selbst hat Oliver Sievers schon lange nur noch wenig: „Eigentlich gehe ich gerne Wandern und ich habe mal American Football gespielt. Jetzt grille ich so ziemlich jedes Wochenende. Entweder auf einem Wettkampf oder für Freunde und Familie auf Geburtstagsfeiern.“

Sievers gibt mittlerweile auch Grillkurse und hat vor kurzem einen Online-Grillkurs abgedreht. Dieser soll am 5. November online veröffentlicht werden. „Sehr schade finde ich nur, dass mich keiner mehr zum Grillen einlädt. Für mich werden dann Nudeln gekocht“, lacht Oliver Sievers.

>>> INFO: Weltmeister gibt auch Grillkurse

Das ABC der Kochkunst muss auch ein Barbecue-Griller beherrschen, sagt Oliver Sievers. Jedenfalls, wenn Erfolge bei Meisterschaften ein Ziel sind.
Sievers’ Markenzeichen am Grill ist ein Strohhut. Der Champion gibt auch Grillkurse in der Grillakademie Ruhr. Über Facebook ist er zu erreichen unter www.facebook.com/oliver.sievers.7