WAZ-Leser Friedrich Schröder (89) erinnert sich an ökumenische Aktivitäten in Bochum Anfang der 60er Jahre.

Über Ökumene wird nicht erst in neuerer Zeit nachgedacht. „Schon Anfang der 1960er Jahre hat es in Bochum Aktivitäten in diese Richtung gegeben“, erinnert sich WAZ-Leser Friedrich Schröder.

WAZ-Leser Friedrich Schröder erinnert sich an ökumenische Aktivitäten.  
WAZ-Leser Friedrich Schröder erinnert sich an ökumenische Aktivitäten.   © JBS

Morgen wird der Bochumer 89 Jahre alt, er kann sich gut daran erinnern, „wie wir 1963 die ersten ökumenischen Gebetsstunden organisiert haben“. Damals, es war die Zeit zweier deutscher Staaten, bestand die Absicht, konfessionsübergreifend an zweierlei zu erinnern: an die Gemeinschaft im Glauben. Und an die „Brüder und Schwestern in der Zone“, also die Deutschen in der DDR, deren religiöses Leben durch das sozialistische Regime erschwert wurde.

„Eine damals bekannte Persönlichkeit war der Jesuit Johannes Leppich“, erinnert sich Schröder. Der Jesuit rief die internationale „Action 365“ ins Leben, eine missionarisch und sozial engagierte ökumenische Laienbewegung, deren geistliche Grundlage die tägliche Bibellesung war. „Pater Leppich war oft in Bochum, und wir haben seine Ideen aufgegriffen“, sagt Schröder.

Er gehörte der kath. St.-Josef-Gemeinde Innenstadt an und suchte mit anderen Katholiken nach protestantischen Mitstreitern. Die Idee: Man wollte zum „Tag der deutschen Einheit“ am 17. Juni 1963 – zehn Jahre nach dem Aufstand von Ost-Berlin – ein konfessionsübergreifendes Friedensgebet ins Werk setzen. „Das war schwierig“, erinnert sich Schröder, „auf Seiten der ev. Kirche war das Interesse nicht sehr groß“. Über Kontakte mit dem CVJM an der Kreuzstraße kamen die gemeinsamen Bibelstunden später dann doch zustande, zunächst in der Hildegardisschule, später in der Christuskirche unter dem Motto „Wiedervereinigung im Glauben“.

Anfang der 1970er Jahre war es mit den überkonfessionellen Gebeten nach Schröders Erinnerung schon wieder vorbei.