Bochum. . Jugendamtschef Mehring freut sich, dass die Landesregierung die gezielte Arbeit mit den Kindern weiter finanziert. Fallzahlen sind rückläufig.
- Bis zum Jahr 2021 finanziert das Land die Schulsozialarbeit mit jährlich 47,7 Millionen Euro
- Darüber freut sich auch Jugendamtschef Dolf Mehring: „Schulsozialarbeit hat sich bewährt“
- In Bochum gibt es seit 2012 Schulsozialarbeiter. 35 waren es damals, jetzt gibt es fast 50
Schulsozialarbeit funktioniert. Das lässt sich in Bochum auch an Zahlen belegen. 2014 gab es noch fast 1000 „HZE-Fälle. Hilfen zur Erziehung sind damit gemeint, also dass Kinder und deren Eltern vom Kinder- und Jugendamt Beratung und Unterstützung bei Problemen bekommen. 2016 waren es „nur noch“ 775 Fälle. „2017 wird es wahrscheinlich auf 730 Fälle absinken“, sagt Dolf Mehring, Leiter des Jugendamtes. Da ist es mehr als verständlich, dass er „glücklich über die Entscheidung der Landesregierung ist, die Schulsozialarbeit weiter zu finanzieren“.
Bis zum Jahr 2021 finanziert das Land die Schulsozialarbeit mit jährlich 47,7 Millionen Euro. Wobei das mit der Finanzierung in Bochum aktuell kein Problem war. „Wir hatten nie befristete Verträge für die Schulsozialarbeiter“, sagt Mehring. „Wir hatten auch noch Rücklagen aus dem Bildungs -und Teilhabepaket. Die Finanzierung war bei uns dadurch bis 2020 ohnehin gesichert.“
Trotz Finanzierungsengpässen weiter geführt
Aber so sei es natürlich besser. „Wichtig für uns war und ist, dass wir die Schulsozialarbeit im Rahmen der Jugendhilfe in der Schule verankert haben. Das ist ein Pfund mit dem wir wuchern können. Das haben andere Städte nicht gemacht. Und wir haben die Schulsozialarbeit nicht abbrechen lassen, als es Finanzierungsengpässe gab.“
Schulsozialarbeit habe sich total bewährt. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen aus den Schulen.“ Seit 2012 sind 35 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter an 58 Schulen tätig. Inzwischen sind es fast 50. Zuletzt bekamen die Berufskollegs der Stadt Schulsozialarbeiter. Alle sollen präventiv wirken und frühzeitig Beeinträchtigungen, Ausgrenzungen und Benachteiligungen erkennen, abbauen und bestenfalls verhindern.
Verbessertes Schulklima, schnellere Hilfen
Mit dem Einsatz und Ausbau der Schulsozialarbeit in Bochum sei es gelungen, das Schulklima zu verbessern und schnellere Hilfen anzubieten, heißt es dazu in einem Bericht im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie über den aktuellen Stand der Schulsozialarbeit an Bochumer Schulen aus dem April dieses Jahres. Schulsozialarbeit sei Ansprechpartner/in und Lotse vor Ort in allen Fragen der Jugendhilfe und des Bildungs- und Teilhabepaketes. Sie fördere durch die intensivere Zusammenarbeit mit der Schule auch eine Öffnung der Schule für weitere Kooperationspartner. Schulsozialarbeit sei das Bindeglied zwischen Schule und Jugendhilfe. Sie verstehe sich als Schnittstelle zwischen Schülern, Lehrkräften, Schulleitungen und außerschulischen Einrichtungen und orientiere sich an der Förderung und Unterstützung der Schüler und Eltern.
„Unsere Zielsetzung hat sich erfüllt“, sagt Mehring. „Prävention macht sich bezahlt. Deshalb haben wir auch rückläufige Fallzahlen bei den ambulanten Hilfen. Diese Entwicklung ist sogar gegenläufig zu dem, was auf Landesebene passiert.“