Bochum. . Aller Fankritik zum Trotz wird im Starlight aus Papa bald Mama. Bei der Sing-Along-Show diese Woche sang das Publikum noch einmal klassisch mit.
Jetzt steht’s fest: Im Starlight-Express ist Papa ein Auslaufmodell. Im Sommer 2018, zum 30. Geburtstag des Bochumer Rollschuh-Musicals, wird die alte Dampflok durch eine Mama abgelöst. Das bestätigt die Theaterleitung auf WAZ-Anfrage.
Der exklusive WAZ-Bericht Anfang Oktober hatte Starlight-Fans in ganz Europa elektrisiert: Aus Papa soll eine Mama werden. 33 Jahre nach der Uraufführung 1984 in London und 29 Jahre nach dem Start am Stadionring will Komponist Andrew Lloyd Webber (69) den Klassiker auffrischen und für die nächsten Jahre konkurrenzfähig halten.
„Neue Songs, neue Technik, neue Rollen: Das Kreativteam in London arbeitet derzeit intensiv“, wurde vor vier Wochen aus der englischen Hauptstadt gemeldet.
Geschlechterwechsel stößt bei Fans auf Widerstand
Wichtigste Änderung: Papa, neben Rusty und Pearl der größte Publikumsliebling, soll durch eine Mama als „starke Frauenfigur“ ersetzt werden. Bei den eingefleischten Anhängern stößt der Geschlechterwechsel auf Widerstand.
„Papa ist Kult und gehört von Anfang an dazu. Damit macht ihr die Show kaputt!“, lautet eine von etlichen kritischen Stimme in den sozialen Medien. „Der WAZ-Artikel hat einen wahren Shitstorm ausgelöst“, heißt es im Bochumer Theater. Dabei sei allein London für den Rollentausch verantwortlich.
Der „Lord“ Lloyd Webber setzt sich durch
Allem Widerstand zum Trotz: Der „Lord“, wie Lloyd Webber im Team genannt wird, setzt seinen Wunsch durch. Zum 30-jährigen Bestehen der Bochumer Erfolgsproduktion im Juni 2018 soll eine Mama unterm Sternenhimmel singen und swingen. Für die regulären Vorstellungstermine („Auditions“) am kommenden Montag und Dienstag wird eigens eine Runde für Mama-Bewerberinnen eingerichtet.
In gewohnter Besetzung ging in dieser Woche die Sondervorstellung „Sing Along“ über die Bühne. Erstmals waren die Besucher aufgerufen, zwölf Lieder mitzusingen. Anfangs noch zurückhaltend, doch zunehmend lautstärker stimmte das Publikum ein.
Voller Power bei „Rolling Stock“, „Pumping Iron“, „Crazy“ oder „Ein Rock’n’Roll zuviel“. Voller Inbrunst bei „Hilf mir verstehen“ und dem Starlight-Titelsong.
Nur das Finale war wie immer
Eine Show voller Wucht und Emotionen, dank der stimmgewaltigen Zuschauer mit ganz besonderer Zugkraft. Nur am Schluss war es wie immer. Denn dass das Publikum bei Papas „Licht am Ende des Tunnels“ komplett mit einstimmt, ist Standard eines jeden Starlight-Finales.
Jede Wette: Das wird auch mit einer Mama nicht anders sein.
>>> INFO: Vier Sondervorstellungen gab's in diesem Jahr
- Mit der „Sing-Along“-Mitsing-Show beendete der Starlight Express seine Reihe mit vier Sondervorstellungen in diesem Jahr.
- Zur Einstimmung auf den 30. Geburtstag gab es erstmals eine englischsprachige Fassung, ein „Rennen in den Mai“ und eine Show nur für Kinder. „Wiederholung nicht ausgeschlossen“, so Sprecherin Julia Benkel-Teubner.