Bochum.. Zusammen mit der Stadt Bochum hat das Walter-Gropius-Berufskolleg eine Digitaldruckmaschine installiert. Sie entspricht dem Industriestandard.


Mit einem flüchtigen Blick auf die Leinwand in der Aula am Walter-Gropius-Berufskolleg (WGBK) könnte man denken, da würde gleich ein Flugzeugträger vorgestellt. Oder ein U-Boot. Das erste Bild der Präsentation, die da gezeigt werden soll, lässt das zumindest vermuten. Auch der dazugehörige Text würde passen.

„Unser Flaggschiff am WGBK“ lässt die Heidelberg Druckmaschinen AG wissen. Die aber baut keine Schiffe, sondern, na klar, Druckmaschinen. Die sehen im Profil dann einem Flugzeugträger ähnlich, sorgen aber dafür, dass die Druck- und Medienabteilung des Berufskollegs „nun in der ersten Liga spielt“.

Christian Schulz, der Leiter des Berufskollegs sagt diesen Satz. Zusammen mit der Stadt hat das Kolleg die neue Digitaldruckmaschine mit dem Namen Versafire CV der Firma Heidelberg installiert, also gekauft. Um die 100 000 Euro hat die Maschine gekostet, mit der das Kolleg einen großen Schritt Richtung Digitalisierung vollzogen hat.

Maschine kann drucken, veredeln, falzen und heften

Oder wie es Lehrer Michael Bringmann sagt: „Das ist eine Maschine nach Industrie-Standard. Die Arbeitsabläufe für diese Maschine sind für die Druck-Industrie entwickelt worden.“ Die 200 Schüler, die an der Nebenstelle des Berufskollegs in Bochum-Weitmar die Berufsschule Medientechnik oder Fachoberschule Gestaltung besuchen oder die Gestaltungstechnische Assistenten mit Fachhochschulreife oder Allgemeiner Hochschulreife werden wollen, können jetzt in ihrer „Ausbildung“ eine Maschine benutzen, wie es sie eben auch aktuell draußen in den Druckhäusern gibt und in den nächsten zehn, 15, 20 Jahren auch noch geben wird.

„Damit“, sagt Bringmann, „wollen wir den Firmen zeigen, dass, wenn sie unsere Leute aufnehmen, es welche sind, die schon richtig was können“. Eben auch, weil die neue Digitaldruckmaschine richtig was kann.

Sie kann drucken, veredeln, falzen und heften. In einem Durchgang. Bislang mussten die Schüler das an vier verschiedenen Maschinen machen. „Mit dieser neuen Maschine gibt es nun auch keine Makulatur mehr“, sagt Bringmann. „Wir können bedarfsorientiert drucken. Auch nur ein einziges Exemplar. Die Auszubildenden in den Medienberufen können alle Planungsschritte selbstständig erleben. Sie können innovative Techniken wie den personalisierten Druck und Veredelungstechniken der Printprodukte erlernen.“

Mit dem Erwerb der Versafire VC folgen Berufskolleg und Stadt zudem einem Trend. „Die Digitaldruckmaschinen werden ein immer wichtigerer Wachstumsmarkt“, sagte bei der offiziellen Übergabe der Maschine Karl Saueressig als Vertreter der Firma Heidelberg. „Dieser Markt hat die größte Zuwachsrate. Und es ist halt noch etwas anderes, ob man einen Text am Laptop liest, oder ihn als gedrucktes Produkt in der Hand hält.“

>>> INFO: Kolleg kooperiert mit Firma aus Heidelberg

  • Das Walter-Gropius-Berufskolleg hat nicht nur die Maschine der Heidelberger Druckmaschinen AG mit Sitz in Heidelberg. Darüber hinaus gibt es nun eine Kooperation zwischen dem Kolleg und der Firma.

  • Sie sieht einen „intensiven fachlichen Austausch“ über Entwicklungen in der Drucktechnik und Berufsbildung für die Zukunft vor.