Wiemelhausen. . 15 Jahre Winterreise im St.-Johannes-Stift: Mit 30 Besuchern fing der Förderverein an, heute kommen bis zu 130 ins Wiemelhauser Seniorenheim.
Das, was der Förderverein des St.-Johannes-Stifts seit 15 Jahren den Winter über immer wieder auf die Beine stellt, ist schon eine kleine Erfolgsgeschichte: Mit der Winterreise, mehreren musikalisch-literarischen Abenden, sorgen die Ehrenamtlichen um die beiden Vorsitzenden Karin Kuhl und Bärbel Westhoff stets für ein volles Haus in der Senioreneinrichtung an der Borgholzstraße 5-11.
„Zeigen, was im St.-Johannes-Stift so alles passiert“
„Ich hatte schon immer die Idee, ein kleines Café in Wiemelhausen zu eröffnen und dort Künstler auftreten zu lassen“, erzählt Karin Kuhl. Doch dann kam ihr ein viel naheliegender Gedanke: „Warum machen wir die kulturellen Veranstaltungen nicht einfach im Stift?“ Mit dem positiven Nebeneffekt, dass sich damit auch die Arbeit und das Leben in der Senioreneinrichtung besser nach außen transportieren ließe. Denn darum geht es dem Förderverein, der seit 1994 existiert, mit seiner Veranstaltungsreihe: „Zeigen, was im St.-Johannes-Stift so alles passiert“, erklärt Bärbel Westhoff, seit neun Jahren im Förderverein.
In den letzten 15 Jahren hat sich viel getan. 30 Besucher kamen zur ersten Veranstaltung, die damals noch unter dem Namen „Musikalisch-literarische Winterreise im Wintergarten des St.-Johannes-Stifts bei Kerzenschein“ lief. Zu sperrig, fanden auch Kuhl, Westhoff & Co. und strichen alle Wörter bis auf „Winterreise“. An dieser nehmen inzwischen bis zu 130 Gäste teil.
Tagesablauf der Bewohner darf nicht gestört werden
Da die Kapazität des Wintergartens längst nicht mehr ausreicht, wird nun der Speisesaal genutzt. „Aber wir achten darauf, dass der Tagesablauf der Senioren nicht beeinträchtigt wird“, betont Karin Kuhl. Also wird gewartet, bis die Bewohner zu Abend gegessen haben. Und dann packen alle Helfer mit an, verschieben die Tische und stellen die Stuhlreihen auf. Damit auch möglichst viele Senioren die Winterreise-Abende besuchen können, richtet das Haus einen Extra-Spätdienst ein.
Alle Künstler verzichten bei der Winterreise auf Gage; das ist Grundvoraussetzung, damit am Ende Geld übrig bleibt für das St.-Johannes-Stift. Der Eintritt ist frei, die Spendengelder kommen komplett den Bewohnern zugute. „Wir finanzieren damit große Projekte wie ein neues behindertengerechtes Auto, aber auch kleine Dinge wie Pflegerollstühle und Jalousien für die Südseite des Stifts“, sagt Karin Kuhl.
Die 15. Winterreise startet am Dienstag (17.). Die erste Veranstaltung steht unter dem Motto „Märchen und Musik“. Beginn: 19.30 Uhr.