Bochum. Trotz großen Andrangs gibt es beim Grünschnitt keine langen Schlangen. Ein Grund ist die einfache Entsorgung über die Mauer hinweg.
- 6000 Tonnen Grünschnitt werden beim Wertstoffhof Havkenscheider Straße jedes Jahr abgeladen
- Die Kunden können das Grünzeug hier direkt vom Parkplatz aus über eine Mauer werfen
- Probleme gibt es, wenn sich Katzenstreu oder Plastiksäcke unter dem Abfall befinden
Für Gartenfreunde ist derzeit wieder Hochsaison. Hecken und Bäume weichen der Gartenschere. Bei der Entsorgung des anfallenden Grünschnitts wird der Wertstoffhof Havkenscheider Straße zum Vorzeigeobjekt.
Er ist der größte Hof, was die abgegebene Menge an Grünabfällen angeht. 6000 Tonnen luden die Bochumer Bürger im Jahr 2016 hier ab. Deswegen gibt es für den Grünschnitt seit 2010 hier auch einen eigenen Bereich. „Montags und dienstags wird es hier schon morgens voll“, weiß Einsatzleiterin Andrea Giesenberg. Vor allem wenn das Wochenende schön war, merke man den Ansturm, so USB-Pressesprecher Jörn Denhard. Im Extremfall ständen die Autos dann auch bis zur Straße.
Bürger sind gerne an der Havkenscheider Straße
Auch am gestrigen Freitag gab es regen Betrieb bei der Grünschnittsammlung. Anders als an anderen Höfen können Rasenschnitt, Äste und Sträucher an der Havkenscheider Straße direkt vom Auto oder vom Anhänger über eine Mauer hinweg auf den Sammelplatz geschmissen werden. Bei den Parkplätzen an der Mauer gab es ein Kommen und Gehen, eine Schlange bildete sich jedoch nie.
Mit dem Handwagen zum Container
Auch Ninad Kurtic entledigte sich an dem Tag seiner Grünabfälle. Zwei bis drei Mal im Jahr ist er hier vor Ort. Dieses Mal hat er sich den Laster seines Arbeitgebers geliehen, um eine kleinen Hecke wegzubringen: „Vor allem ist hier schön, dass man die Möglichkeit hat, das Grünzeug direkt abzuladen“, ist er froh.
Tatsächlich muss bei den fünf anderen Wertstoffhöfen Bochums eine andere Taktik angewandt werden: „In der Regel müssen die Abfälle mit einem Handwagen zum Hof gebracht werden“, sagt Andrea Giesenberg. Dieser Service werde jedoch stetig verbessert. So gebe es seit einem Monat neue Testkarren. Dank einer neuen Vorrichtung verhinderten die, dass das Laub herunterfallen könne.
Mitarbeiter haben alles im Blick
Mit ein Grund, warum der Ablauf so gut klappt, sind die Mitarbeiter vor Ort, die mit wachsamen Auge den Ablauf kontrollieren. Denn nicht jeder Fahrer kann mit einem (oft geliehenen) Anhänger gut rückwärts einparken. Hier greifen die fleißigen Helfer im Notfall ein. „Wenn es ganz schlecht läuft, muss er eben noch einmal eine Runde fahren“, sagt Einsatzleiter Christoph Piepke.
Doch ungeübte Parker sind nicht das einzige Problem, das sich auf dem Hof ergibt. Einige Entsorger werfen auch Kunststoff und Plastiktüten in den Grünabfall. „Manche denken auch, dass sie Tierstreu hier loswerden können“, so Denhard. Da liegen sie falsch.