Bochum. . Im Theater Unten hat das Kinderstück „Lindbergh - Geschichte einer fliegenden Maus“ Premiere. Das Theater Rottstraße 5 erobert den Wüstenplanet.
- Am Wochenende haben in Bochum zwei sehr verschiedene Stücke Premiere
- Beide entführen die Zuschauer in ferne Welten jenseits unserer Gegenwart
- Im Theater Unten gibt’s „Lindbergh“, im Theater Rottstraße „Dune/Der Wüstenplanet“
Zwei ganz unterschiedliche Premieren stehen am Samstag auf dem Bochumer Theaterspielplan: Am Schauspielhaus feiert mit „Lindbergh – die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ die neue Produktion des Jungen Schauspielhauses Uraufführung. Und im Off-Theater an der Rottstraße 5 reist Hans Dreher mit seiner Inszenierung „Dune“ auf den sagenhaften Wüstenplanet.
Lindbergh – die abenteurliche Geschichte der fliegenden Maus
Weil ihr Zuhause nicht mehr sicher ist – die Mausefalle ist gerade erfunden worden –, beschließt eine kleine Maus, ihre Heimat in Europa zu verlassen und ihren Angehörigen über den Ozean nach Amerika nachzureisen. Doch wie überquert man das Meer, wenn am Hafen die Katzen umherstreunen und man sich nicht ungesehen an Bord eines Schiffes schleichen kann? Eine nächtliche Begegnung bringt die rettende Idee: Wie die Fledermäuse fliegen, das wäre die Lösung! Zwar wollen die ersten Konstruktionen nicht recht gelingen, doch voller Tatendrang glückt es der findigen Maus schließlich doch, einen Flugapparat zu bauen...
Das ist der Kern der Geschichte, die Torben Kuhlmann in seinem vielfach preisgekrönten Bilderbuch „Lindbergh“ in Anlehnung an den Flieger Charles Lindbergh nachgezeichnet hat. „In dem Buch kommen viele Themen zusammen“, sagt Regisseurin Martina van Boxen. Es gehe ihr um das Märchenhafte der Geschichte und um das Erzählen einer Abenteuergeschichte, aber auch um die aktuelle Thematik der Flucht von Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft.
Ihre Inszenierung kommt in einem poetisch-historisierenden Bühnenbild (Ester van der Pas) als Musik-, Theater- und Figurenspiel daher, gestaltet von den Schauspielern/Musikern Michael Habelitz, Manuel Loos und Maria Trautmann. Die Maus Lindbergh ist, klar!, eine niedliche Stoffpuppe.
„Wüstenplanet“ im Theater Rottstraße 5
Ebenfalls auf Reisen, wenn auch auf ganz andere Art und in ganz anderen Dimensionen, geht das Theater Rottstraße 5 mit Hans Drehers neuer Einrichtung „Dune/Der Wüstenplanet“. Der 1965 erschienene Roman von Frank Herbert spielt in einer fernen Zukunft: Die Familie Atreides wird vom Imperator mit der Verwaltung des „Spice“ beauftragt, der kostbarsten Substanz des Universums. Diese bewusstseinserweiternde Droge ist deshalb so wertvoll, weil sie das interstellare Reisen ermöglicht.
Sie kommt nur auf dem Planeten Arrakis, genannt Dune, vor. Die Familie Atreides wird zum Opfer einer Intrige, und Sohn Paul Atreides muss mit seiner Mutter in die offene Wüste fliehen, wo die riesigen Sandwürmer, kilometerlange Ungeheuer, die alles verschlingen, jagen und wo sich das geheimnisvolle, archaische Wüstenvolk, die Fremen, versteckt. Bekannt geworden ist der Stoff vor allem durch David Lynchs „Dune“-Verfilmung von 1984.
Mit nur zwei Schauspielern inszeniert Dreher das bizarre und visionäre Epos als eine Art Ritus, wie einen Trancezustand voller surrealer Bilder und Halluzinationen. Die Musikauswahl von Simon Krämer, deren Stücke sich bei den archaischen Klängen verschiedenster Kulturen und Epochen bedienen, schafft den stets wechselnden Rhythmus für dieses Bühnen-Ritual. Es spielen: Alexander Ritter und Melanie Toth.
>>> INFO: Termine und Tickets
„Lindbergh“: Die Premiere morgen (14.) im Theater Unten ist ausverkauft, die nächsten Vorstellungen sind am 21., 22. & 31. Oktober, 5. & 18. November. Karten 0234/33 33 55 55
„Wüstenplanet“: Premiere am Samstag (14.) um 19.30 Uhr im Theater Rottstraße 5. Kartenreservierung (11/erm. 7 Euro) 01 63 / 761 50 71.