Bochum. . Kunst und gegenseitiger Austausch: Die Werkstatt Wort und Bild zeigt bis 19. November eine Ausstellung mit drei internationalen Gastkünstlern.

  • In der Werkstatt Wort und Bild präsentiert Künstler/Galerist H.D. Gölzenleuchter drei Gastkünstler
  • Ilse Schreiber-Noll, Malihe Sarfaraz und Taher Shafie stellen sich in der neuen Ausstellung vor
  • Neben der Kunst geht es um gegenseitigen Austausch und Kulturen-übergreifende Gespräche

Eine internationalistische Ausrichtung kennzeichnet die Werkstatt Wort und Bild, seit es sie gibt. Werkstatt-Leiter und -Künstler Horst Dieter Gölzenleuchter betont mit dem Begriff nicht allein den internationalen Aspekt der vorgestellten Kunst, sondern auch einen sozialen, völkerverbindenden Anspruch zwischen den Kunstschaffenden und den kunstinteressierten Besuchern. Dem wird er auch wieder in seiner aktuellen Ausstellung gerecht.

Kulturen-übergreifende Gespräche

Austausch und Diskussion, gegenseitiges Interesse, Kulturen-übergreifende Gespräche: In der Ausstellung teilen sich deutsche und Künstler aus dem Iran und der Schweiz die Räume der Werkstatt im Kulturmagazin Lothringen. Gölzenleuchter begrüßte bei der gut besuchten Eröffnung drei Gastkünstler, die eigens nach Bochum angereist waren: Ilse Schreiber-Noll, in Deutschland geboren, heute in New York lebend und arbeitend, zeigt farbig unterlegte Holzschnitte. Malihe Sarfaraz, im Iran geboren, heute im Ruhrgebiet/Essen zu Hause, ist mit Acrylmalerei präsent. Und Taher Shafie, in der Schweiz geboren, lebt und arbeitet heute am Rande New Yorks; er bringt malerisch unterlegte Zeichnungen mit nach Gerthe.

Neben der Kunstbetrachtung bot die Vernissage Raum zu persönlichen Gesprächen, in denen die Künstler/innen über ihre Intentionen und ihre Inhalte Auskunft gaben. „Schreiber-Noll war schon vor einigen Jahren mit Holzschnitten zur Literatur, zu Brecht und Rilke in der Werkstatt Wort und Bild zu sehen“, so „Oskar“ Gölzenleuchter. Sie beteiligte sich mit original-grafischen Beiträgen an Künstlerbüchern und der jährlich erscheinenden Mappe für Literatur und Grafik „Werkstattdrucke“ der Edition Wort und Bild.

Mit iranischen Wurzeln

Malihe Sarfaraz, gebürtig aus Teheran, wurde nach der islamischen Revolution 1981 wegen „nicht erwünschtem Denkens“ aus dem Schuldienst entlassen. Sie kam 1986 nach Deutschland, begann an der FH Bochum 1989 ein Architektur-Studium. „Mit Kunst habe ich geschwiegen, mit Kunst habe ich geschrien“, sagt sie.

Taher Shafie, Mutter Schweizerin, Vater Iraner, lässt sich von den alten Künsten Asiens und den prähistorischen Werken des Nahen Ostens inspirieren. Aber auch das Arbeiten, Denken und Wirken der international agierenden COBRA-Bewegung nach dem 2. Weltkrieg in Europa beeinflussten ihn nachhaltig.

>>>>>Infos und Öffnungszeiten

Die Ausstellung ist bis zum 19. November zu sehen. Am Wochenende 18./19. November findet auch wieder der stets gut besuchte Kunstmarkt der Werkstatt statt.

Adresse: Lothringer Straße 36c, Öffnungszeiten sind mittwochs von 17 bis 21 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung: 0177/67 62 962.