Bochum. . Jährlich werden in der Werkstatt 3200 Aufträge für die Wartung und Reparatur bearbeitet. Auch ein Wasserwerfer kann hier in der Luft schweben.
- Polizeifahrzeuge aus Bochum und anderen Städten werden künftig in einer nagelneuen Halle gewartet und repariert
- Sie steht am Gersteinring, kostete acht Millionen Euro und ist mit moderner Technik ausgestattet
- Jährlich werden dort rund 3200 Aufträge von den 21 Beschäftigten bearbeitet
Das größte und schwerste und eines der leichtesten Fahrzeuge der Bochumer Polizei standen am Freitag direkt übereinander: der Wasserwerfer WaWe 10 mit 31 Tonnen Gewicht und der putzige Polizei-Smart mit 825 Kilo. Dieses kuriose Bild hatte die Polizei zu einem besonderen Anlass arrangiert. Am Gersteinring weihte sie eine komplett neu gebaute, hochmoderne Kfz-Werkstatt ein, die acht Millionen Euro gekostet hat.
In dieser gut 2000 Quadratmeter großen Spezialwerkstatt werden künftig alle Polizeifahrzeuge der gesamten Bochumer Polizei gewartet und repariert, außerdem die Wagen der Bereitschaftspolizei in Essen, Gelsenkirchen, Recklinghausen und Duisburg sowie diejenigen des Landeskriminalamtes. Rund 3200 Werkstattaufträge werden an diesem Standort pro Jahr bearbeitet. Bisher geschah dies in einer alten Werkstatthalle direkt nebenan. Diese wird künftig nur noch als Garage der Bochumer Bereitschaftspolizei genutzt.
Neun Hebebühnen für Pkw und Transporter
Betreiber der neuen Werkstatt ist das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Dessen Chef, Rainer Pannenbäcker, betonte die Wichtigkeit dieser neuen Errungenschaft: Ohne funktionierende Fahrzeuge und andere Technik, sagte er, „wird die innere Sicherheit in Zukunft nur schwer zu gewährleisten sein“. Die Polizei müsse „schnell und effektiv die notwendige Logistik“ haben, um immer einsatzfähig zu sein.
Die dank vieler hoher Fensterfronten sehr helle Halle verfügt über ein Inventar, das vielen anderen Werkstattbetreibern und auch Hobby-Schraubern sehr gefallen dürfte. Es gibt neun Hebebühnen für Pkw und Transporter, eine Hebebühne für Motorräder, zwei Montagegruben mit Grubenhebern, zwei Bremsprüfanlagen, eine Deckenkrananlage, eine Handwaschanlage mit Innenreinigung, eine Pflegehalle und ein Stahlregallager auf zwei Ebenen für Reparaturteile.
„Anschussraum“ ist in Planung
Prachtstück des Neubaus ist eine Stempelhebebühne für Lkw, Busse und Gelenkfahrzeuge mit Anhängern: Die vier Stempel können insgesamt 60 Tonnen in die Höhe hieven.
In der Werkstatt arbeiten jetzt 17 Mitarbeiter und vier Lehrlinge, darunter auch eine junge Frau. Insgesamt arbeiten an dem LZPD-Standort sogar 36 Menschen, denn im Gebäude nebenan werden auch Dienstwaffen sowie Funk- und Sondertechnik der NRW-Polizei instandgehalten und repariert. In diesem Gebäude soll im kommenden Jahr ein neuer „Anschussraum“ gebaut werden, in dem die reparierten Schusswaffen „eingeschossen“ werden. Bisher muss die Polizei dazu extra nach Hattingen fahren, wo es so einen Anschussraum bereits gibt.
>>> Hoher Investitionsstau an Polizeigebäuden
Bei den Polizeigebäuden in NRW herrschen nach Aussage von Innenminister Herbert Reul „teilweise katastrophale Zustände“. Der Investitionsstau betrage ca. 700 Millionen Euro.
Eigentümer und Bauherr der Werkstatt ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB). Die Polizei mietet sie.