Stephan Bökelmann und Christian Lieber sehen den Berufserfolg im Austausch der Branchen. Ihr Treff ist für Techniker und Interessierte gedacht.

  • „Nerd Stammtisch“ für technische Berufsgruppen nun monatlich im Café Ferdinand
  • Stephan Bökelmann und Christian Lieber wollen Gespräche über Beruf in lockerer Atmosphäre ermöglichen
  • Stammtisch ist für Berufstätige und Studierende kurz vor dem Einstieg in den Beruf gedacht

Nach Feierabend lässt sich vieles einfacher und vor allem entspannter klären, findet Stephan Bökelmann. Der 29-jährige Entwicklungsingenieur mag seinen Beruf – und hofft, mit dem neuen Angebot Menschen anzusprechen, die genauso denken. Zusammen mit Christian Lieber, Referent für Young Professionals beim Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), hat er den „Nerd Stammtisch“ ins Leben gerufen.

Hier sollen sich einmal im Monat Ingenieure, Elektrotechniker, Informatiker und Interessierte aus diesen Bereichen zusammenfinden. „Die Disziplinen sind stark miteinander verbunden. Wir wollen den Austausch fördern.“

Netzwerk soll Erfolgsbringer bei technischer Arbeit sein

„Ich frage mich, warum Wörter wie Work-Life-Balance existieren“, sagt Stephan Bökelmann. „Mag denn niemand seinen Job?“ Neben seiner Stelle als leitender Entwicklungsingenieur absolviert Stephan Bökelmann zur Zeit sein zweites Studium. Nachdem er Elektrotechnik an der THGA studiert hat, sitzt er nun in Physik-Veranstaltungen an der Ruhr-Universität.

„Trotz des gemeinsamen Studiums weiß ich nicht, was meine Freunde auf der Arbeit machen, wenn ich mich nicht mit ihnen darüber unterhalte. Das ist für uns keine Arbeit, sondern einfach Interesse.“ Dieses Interesse möchte er auch anderen nahelegen. „Wenn ich mich ständig nur mit meinen Arbeitskollegen auseinandersetze, ist das eine Art geistiger Inzest.“

Er hält das Netzwerken für den Erfolgsbringer bei technischer Arbeit. In Großstädten wie Berlin und München gebe es bereits einige Stammtische für verschiedene Berufsgruppen – im Ruhrgebiet hingegen sei das noch nicht verbreitet. „Es gibt zwar Veranstaltungen vom VDE, meistens allerdings verknüpft mit Vorträgen“, sagt Stephan Bökelmann. Das sei für manche abschreckend.

Der Wegzieh-Kultur aus dem Ruhrgebiet entgegenwirken

Aus dem Verband kennt er auch den Elektroingenieur Christian Lieber. Gemeinsam haben sie die Idee eines lockeren Treffs in Bochum auf den Weg gebracht. Das Knüpfen neuer Kontakte, die Entwicklung von Ideen und der gemeinsame Antrieb von Entwicklungsprozessen sei auf diesem Weg unkomplizierter und schneller. „Wir hoffen, dass wir hier etwas bewegen können und dass sich das Treffen etabliert“, sagt Christian Lieber.

Ein Trend, dem die Ingenieure zudem etwas entgegenwirken möchten, ist die Wegzieh-Kultur aus dem Ruhrgebiet. „Viele gute Leute sind nach dem Studium weg“, ist Stephan Bökelmanns Eindruck. Der Stammtisch soll einen Aspekt bieten, der das Gebiet und die Jobsituation ansprechender gestaltet.

Gemeinsam lernen, vielleicht eine kleine Jobbörse ankurbeln – das stellt sich Stephan Bökelmann unter dem Treffen vor. Und das auf gemütlicher Basis. „Studierende, die gerade auf dem Absprung ins Berufsleben sind, sind übrigens auch herzlich willkommen.“

>>> INFO: Wann der nächste Stammtisch startet

Am „Nerd Stammtisch“ sollen hauptsächlich technische Themen in entspannter Atmosphäre besprochen werden.

  • Nächstes Treffen ist am Donnerstag, 26. Oktober, um 18 Uhr im Café Ferdinand, Ferdinandstraße 44 in Bochum.

  • Über die Plattform „Meetup“ können sich Interessierte informieren und anmelden. Kommmen kann man auch ohne Anmeldung.