Bochum. . Keinerlei größere Probleme meldete der Kreiswahlleiter vom Wahltag in Bochum. Jeder dritte Wähler nutzte die Möglichkeit zur Briefwahl.

Von einem fast schon ungewöhnlich ruhigen Wahltag spricht Kreiswahlleiter Stadtdirektor Michael Townsend am Sonntagabend. „Es gab nur wenige Auffälligkeiten“, berichtet er. Die größte Auffälligkeit an diesem Sonntag ist der Anteil der per Briefwahl abgegebenen Stimmen. 68 449 Wählerinnen und Wähler – rund jeder Dritte – gaben ihre Stimme per Briefwahl ab, soviel wie bislang bei noch keiner Wahl.

Das erste lokale Mini-Wahlergebnis dieses Wahlabends kam übrigens gegen 18.30 Uhr aus Steinkuhl. Im Studentenwohnheim des Akafö hatten die Helfer besonders schnell gezählt.

Wählen gehen beim Optiker

Das erste „wirklich wichtige“ andere Ergebnis kann Wahlhelfer Klaus Corte schon am frühen Nachmittag durchgeben: „Zwei zu Null für den VfL“. Erleichtertes Aufatmen im Raum. Das ist schon einmal geschafft. Eine andere Herausforderung wartet noch: „Die Wahlzettel sind in diesem Jahr sehr lang“, seufzt Monika Corte, Vorstand im Wahllokal 1401, dem Geschäft von Optiker Jörg Lindemann, Kortumstraße 109. Und es könnten viele Zettel werden.

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Die Wahlbeteiligung liegt um 15 Uhr bei 31,2 Prozent, mit Briefwählern bei 59,7, und damit leicht über dem Wert von 2013. Das hatte am Vormittag noch anders ausgesehen: Bis elf Uhr hatten erst 8,1 Prozent (mit Briefwählern 31,2 Prozent) abgestimmt – weniger als 2013. Auch Monika Corte hatte bis 13 Uhr nur 193 Stimmabgaben notiert – „aber allein in der letzten Stunde waren es jetzt schon 80“, sagt sie.

Schlangen bilden sich vor dem Wahllokal

Immer wieder bilden sich Schlangen im Eingangsbereich des Wahllokals. Trotz des etwas holprigen Zugangs: „Wir hatten so gehofft, dass die Baustelle bis heute weg sein würde“, sagt Klaus Corte. Ist sie nicht. Trotzdem schieben ältere Damen unbeirrt ihre Rollatoren über die beiden Fußgängerbrücken. Über blauen Teppich rechts, und roten Teppich links. „Zur Not gehe ich auch raus und helfe“, sagt Corte.

Um Hilfe bittet dann aber keine Seniorin, sondern ein junger Mann: Er möchte die Sache mit Erst- und Zweitstimme noch einmal erklärt bekommen. Klaus Corte erklärt, der junge Mann ist zufrieden.

Keine Verwerfungen gemeldet

Stephan Heimrath, Leiter des Rechtsamtes freute sich, dass sich die Verwerfungen der Landtagswahl diesmal glücklicherweise nicht wiederholt hatten. Im Mai mussten Tausende Briefwahlzettel buchstäblich in letzter Sekunde aus einem Verteilzentrum der Post in Dortmund abgeholt werden. Es war damals schlicht versäumt worden, mit der Post einen entsprechenden Vertrag abzuschließen „Das haben wir zur Bundestagswahl anders organisiert.“

>>> Randnotiz: Kleine Irritation im Wahllokal

Aus einem Wahllokal wurde gemeldet, dass einer Wahlbeobachterin angeblich nicht das Ergebnis aus diesem Stimmbezirk gemeldet werden dürfe.

  • Ein Anruf des Wahlvorstandes beim Wahlleiter brachte rasch Klarheit. Auf Verlangen muss das Ergebnis des Stimmbezirkes einem Beobachter mitgeteilt werden.