Bochum. . Das Theater startet mit Olaf Kröck in die neue Spielzeit. Die WAZ machte auf ihrer Tour der guten Nachrichten am Hans-Schalla-Platz Station.
- Mit dem gut besuchten „Bochumer Frühstück“ eröffnete das Schauspielhaus die neue Saison
- Die Redaktion war am Hans-Schalla-Platz mit dem WAZ-Mobil der Tour der guten Nachrichten dabei
- Neu-Intendant Olaf Kröck verspricht einen „Spielplan zwischen Zumutung und Sinnlichkeit“
Ein voller Theatervorplatz, emsiges Treiben an Bratwurst- und Nudelstand, Kaffee satt und Musik vom DJ. So will das Schauspielhaus sein: Lebendig, vielseitig, gut besucht. Und vor allem: ein offenes Haus in der Stadt.
Mit einem bunten Fest rund um das schon traditionelle „Bochumer Frühstück“ unter freiem Himmel läutete das Theater am Samstag die neue Spielzeit ein. Auch die WAZ machte im Rahmen der "Tour der guten Nachrichten" mit ihrem Redaktionsmobil Station.
Intendant Olaf Kröck: Kontakt zum Publikum wichtig
Zwei Jahre vor dem 100. Geburtstag der Bochumer Bühnen übernimmt mit Olaf Kröck (46) einer der jüngsten Intendanten in der Historie die Leitung – und er hat keine 300 Tage Zeit, sich zu beweisen. „Bislang bin ich sehr zufrieden, alles läuft gut“, meinte er am WAZ-Mobil. Er bekäme viel Zuspruch für seine Ideen, auch die Reaktionen bezüglich der Premiere von Hermann Schmidt-Rahmers „Volksverräter!!“ am Donnerstagabend seien durchweg positiv ausgefallen.
„Mir ist die Öffnung des Theaters und der Austausch mit den Bürger/innen sehr wichtig“, betonte Kröck. Dabei gehe es nicht um einen Austausch von oben nach unten, sondern um Gespräche über alle Ebenen hinweg. Der Kontakt zum Publikum spiele eine herausragende Rolle.
„Es wird politisch und unterhaltsam“
Der Hans-Schalla-Platz wurde nach den jüngst erfolgten künstlerischen Eingriffen von Cordula Körber zum neuen „place to be“ in Bochum ausgerufen. Das ist auch Theater-Besucherin Uta Hoffmann aufgefallen: „Ich spüre ein Gefühl von Elektrizität, die Atmosphäre hat sich verändert.“ Skater, Kinder und Menschen mit Feierabend-Bier – alle kämen auf dem Platz zusammen.
Und der Spielplan? „Eine Mischung aus Zumutung und Sinnlichkeit. Es wird politisch und unterhaltsam“, so Kröck. Überraschungen erwartet auch WAZ-Theater-Scout Astrid Hagedorn. „Ich bin gespannt, Kröck bringt sicherlich einen anderen Blick auf Kunst und Gesellschaft mit“, sagte sie.
Auch Schauspielerin Lisa Jopt, in dieser Spielzeit neu, brachte gute Nachrichten zum WAZ-Mobil. „Die Premiere von ,Wir müssen reden’ war toll, das Team ist klasse“, so die 34-Jährige, die zuvor am Oldenburgischen Staatstheater war. Was sie sehr freue, sei, dass das Schauspielhaus eine Vorreiter-Rolle habe. „In dieser Spielzeit finden keine Samstagsproben statt. Außerdem treffen im Oktober viele Theatermitglieder ihre Abgeordneten“, nannte sie gleich zwei gute Nachrichten. Damit rückten Themen wie Arbeitsbedingungen, Gehälter und Belastung in die Öffentlichkeit.
Auch Tobias Malcharzik, neuer Leiter der Eve-Bar, ist in Aufbruchsstimmung: „Es wird ein Musik- und Clubprogramm, Talkreihen, lokale sowie internationale DJs geben“.
>>> INFO: Am WAZ-Mobil notiert
In der Spielzeit 2017/18 ist Olaf Kröck Intendant am Schauspielhaus Bochum. Er ist seit 2010 im Hause: Erst als Dramaturg, ab 2013 als Chefdramaturg. Nach dem Vorzeitigen Ausscheiden von Anselm Weber übernimmt Kröck für zwölf Monate.
Im Spätsommer 2018 tritt dann Johan Simons als Intendant an. Bislang war/ist der niederländische Theatermacher künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale.
Tobias Malcharzik, der die Kuration und Produktionsleitung der Eve-Bar übernimmt, studierte „Szenische Künste“ an der Universität Hildesheim. Er war Teil der Leitung von „Transeuropa 2015“, einem europäischen Festival für performative Künste.
Die Eve-Bar, seit Urzeiten eigentlich die Bochumer Theaterkneipe (früher: U-BO), soll nun zur offiziellen vierten Spielstätte des Schauspielhauses werden.