Bevor der Rat im November über den Verwaltungsvorschlag entscheidet, zwei Flächen aus dem Regionalen Grünzug für eine mögliche wirtschaftliche Nutzung vorzuschlagen, ist bereits Widerstand zu vernehmen. Ein „kategorisches Nein“ kommt aus der Rats-Fraktion der Grünen. „Es ist natürlich einfacher, Freiflächen zu nehmen und zu bebauen statt Industriebrachen zu entwickeln“, heißt es dort.
Bevor der Rat im November über den Verwaltungsvorschlag entscheidet, zwei Flächen aus dem Regionalen Grünzug für eine mögliche wirtschaftliche Nutzung vorzuschlagen, ist bereits Widerstand zu vernehmen. Ein „kategorisches Nein“ kommt aus der Rats-Fraktion der Grünen. „Es ist natürlich einfacher, Freiflächen zu nehmen und zu bebauen statt Industriebrachen zu entwickeln“, heißt es dort.
„Das tun wir ja auch“, kontert Wirtschaftsförderer Meyer, der darauf verweist, dass zwischen 1973 und 2003 etwa 350 Hektar Brachflächen neu gewerblich genutzt worden seien. Jüngstes Beispiel für die Verwendung von Altflächen sei die Entwicklung des Opel-Werks. Aber das reiche nicht aus, zumal unter den in einer ersten Tranche dem Regionalverband bereits vorgeschlagenen Flächen auch der Bahnhof Langendreer mit fast 30 Hektar sei. Es werde Jahre dauern und viel Geld kosten, diese Flächen aufzubereiten und überhaupt an eine Vermarktung zu denken.
Kaum noch große Flächen
Eine Analyse der Bestände zeige, dass in elf von 21 Bochumer Gewerbegebieten keine Fläche mehr vermarktet werden könne und dass es vor allem an großen zusammenhängenden Arealen von mehr als 20 000 Quadratmetern fehle. Nur zwei gebe es noch: in Gerthe und auf Mark 51/7, dem früheren Opel-Werk. Meyer: „Wenn wir so weiter vermarkten, dann wird es nach 2019 schwer, der Wirtschaft noch Flächen anzubieten.“
Schon vor der Sommerpause hat er daher in den Ratsfraktionen für seinen Vorschlag geworben, auch Grünflächen an den RVR zu melden – auch deshalb, weil „Gewerbeflächen von heute nicht mehr mit denen von früher zu vergleichen sind“ und weil Bochum in den vergangenen Jahren viele früher wirtschaftlich genutzte Flächen wie etwa den Westpark abgegeben habe. An der Universitätsstraße könne er sich sogar ein Vorzeigeprojekt vorstellen. Sein Haus habe dazu ein Gutachten „zur ökologischen Verträglichkeit von neuen Gewerbegebieten im Freiraum der Stadt Bochum“ erstellen lassen. Kennzeichen eines solchen „alternativen“ Gewerbegebiets seien ein innovatives Energiekonzept, hohe Maßstäbe an Natur- und Artenschutz und hohe Bauqualität.
Dass mitten in dem ausgesuchten Areal das Tierheim zu Hause ist, müsse kein Hindernis sein. In dem Gutachten wird vorgeschlagen, es an der Stelle zu belassen und durch die vorhandene prägende Begrünung vom Gewerbe abzuschirmen. Überhaupt sollen die Grünstrukturen auf der gesamten Fläche erhalten und kleinteilige Gewerbeparzellen erstellt werden. Nah zu den Autobahnen könnte es zu einer industriellen Nutzung kommen, im Kernbereich zur gewerblichen Nutzung.