Bochum. . Ein großes ökumenisches Fest wurden im Ruhrcongress und vor dem Bergbaumuseum gefeiert. Die Gäste kamen aus ganz Deutschland.
- Rund 850 Gäste sind am Samstag zum Ökumenischen Fest nach Bochum gekommen, aus dem ganzen Bundesgebiet
- Vertreter beider Kirchen und der Politik diskutierten im Ruhrcongress und feierten einen Open-Air-Gottesdienst
- Die Botschaft lautete: Das Gemeinsame vor Ort leben. Viele wünschen sich eine Einheit der Christen
Die Evangelische Kirche in Deutschland begeht in diesem Jahr das Gedenken an 500 Jahre Reformation. Doch im Sinne der Ökumene wird dieses Jubiläum gemeinsam mit der Katholischen Kirche gefeiert. Dazu waren am Samstag etwa 850 Gäste zum Ökumenischen Fest nach Bochum gekommen. Vertreter beider Kirchen und der Politik diskutierten im Ruhrcongress, entdeckten Bochum und feierten zum Abschluss einen Open-Air-Gottesdienst auf der Wiese vor dem Bergbaumuseum.
„Wir haben in unserer Pfarrei bereits eine gelebte Ökumene und ich wünsche mir, dass die Kirchen weiter aufeinander zugehen“, sagt die Bochumerin Ute Haas. Ein Wunsch, der am Samstag vielfach zu hören war. Für das Fest waren Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet angereist, wie Clair und Hans-Peter Dickmann aus Wesel und Claudia Dreser aus St. Augustin. Sie alle verbindet das ökumenische Anliegen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) erinnerte in seinem Grußwort daran, dass Kirche und Kommune Hand in Hand arbeiten und bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen. „Ohne die Kirchen wäre vieles ärmer in unserer Stadt und das gilt sicherlich für alle Städte in Deutschland“, so Eiskirch.
Ökumenische Weg geht voran
In Diskussionen, Gesprächs-Foren und Exkursionen – unter anderem auch unter Tage im Deutschen Bergbaumuseum – erörterten die Christen die Frage, wo und wie sich die Kirchen in der Gesellschaft noch stärker einbringen können. Über allem schwebte aber eine Frage: Wann wird es die Einheit der Christen in Deutschland geben?
In ihrer Dialogpredigt betonten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, „dass der ökumenische Weg vorangehe“.
Die Bochumer Katrin und Jürgen Franck, die zum Gottesdienst auf der Wiese vor dem Bergbaumuseum gekommen waren, wünschen sich ebenfalls weitere Schritte: „Die Unterschiede sollten überwunden und die Kirchen sich einig werden. Vor Ort geht es ja bereits.“
Unterstützung durch Lammert
„Wir wünschen uns, dass durch dieses Fest Zeichen für die Ökumene gesetzt werden“, betonten Stadtdechant Pastor Michael Kemper und Superintendent Gerald Hagmann gemeinsam. Im WAZ-Gespräch verdeutlichten die beiden hiesigen Kirchenrepräsentanten, dass die Entwicklung dabei aus den Gemeinden hervorgehen müsse. „Wir dürfen nicht warten, die Begegnung geschieht ja bereits vor Ort, zum Beispiel in Harpen“, so Hagmann. Er ergänzte: „Wir müssen weiter vorangehen und Impulse setzen“.
Stadtdechant Kemper bilanzierte: „Das Fest in Bochum hat gezeigt, wie viel beide Kirchen verbindet. Daher gilt es den Wunsch vieler Menschen nach Einheit der Christen umzusetzen, auch bei der gemeinsamen Mahlgemeinschaft“.
Unterstützung gibt es dabei von höchster Stelle: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte am Morgen im Ruhrcongress in einer Festrede beide Kirchen dazu aufgefordert, mehr Schritte für die Ökumene zu setzen und erhielt dafür viel Applaus.
>>> Wo der Himmel in Bochum spürbar ist
Nach dem Ökumenischen Konzert am Freitag im Annelise-Brost-Musikforum gab es am Samstagabend eine „heavens hour“ im Bermuda-Dreieck.
Trotz des Regenwetters kamen einige Besucher zum Angebot der katholischen Stadtkirche und des evangelischen Kirchenkreises zur Bühne am Konrad-Adenauer-Platz. Dort stand die Frage im Zentrum, „wo der Himmel in Bochum spürbar ist?“