bochum. . Die große Flatter bei Kaffee und Kuchen: In Bochum gibt es jetzt ein Papageiencafé mit frei umherfliegenden Vögeln. Ein Spaß für Mensch und Tier.
- In Bochum hat das deutschlandweit wohl erste „Papageiencafé“ seine Pforten geöffnet
- Die Gäste genießen samstags Kaffee und Kuchen, während die Vögel frei umherfliegen
- Damit nicht genug: Die Besucher können auch ihre eigenen Papageien mitbringen
„Der hat von meiner Apfelschorle getrunken!“ Fiona (8) weiß nicht, ob sie lachen oder heulen soll. Da sitzt man nett im Café. Und schwupps steckt ein mächtiger Schnabel in der Schorle. Dies und vieles mehr kann hier jederzeit passieren. Denn Fiona und die weiteren Gäste sitzen in Bochums erstem Papageiencafé.
Heike Mundt ist stets für Überraschungen gut. Vor zwölf Jahren machte sich die Frohnatur, die zuvor ein Zoogeschäft in Herten führte, mit dem Papageienpark Bochum am Gersteinring selbstständig. Über 500 Tiere werden in Sichtweite des Stadion gezüchtet, gehegt, gepflegt und verkauft. Die große Flatter erlangte 2012 sogar bundesweite Popularität: Die singende Blaustirnamazone Jacko trällerte sich mit „Hänschen klein“ bis ins Finale der RTL-„Supertalent“-Show. „Bochum zeigt Deutschland den Vogel“, lautete damals eine Schlagzeile.
Leckereien gibt’s aus der Dose
Der TV-Star schnappt bei Fremden gerne mal zu. Deshalb hat Jacko beim jüngsten Herzensprojekt von Frauchen keinen Platz. Mit dem Papageiencafé kombiniert die 55-Jährige Profession und Passion. „Ich backe für mein Leben gern“, strahlt sie. Den Papageienpark mit einem Café zu verknüpfen: Warum sollte das nicht funktionieren? Ausreichend Platz stand neben den Volieren zur Verfügung. Eine Holzhütte für den Kaffee- und Tee-Ausschank war flugs gezimmert, Mobiliar, Palmen und Kühlschränke waren alsbald besorgt. „Das Schwierigste war die Genehmigung der Behörden“, erzählt Heike Mundt. Ein Café mit frei umherfliegenden Papageien: Da schreien die Hygienewächter mindestens so laut auf wie Ara & Co. Aber letztlich gab das Rathaus grünes Licht. Wenn auch mit Auflagen. Etwa der, dass der (ausschließlich selbstgebackene) Kuchen nicht auf Tellern, sondern in Frischhaltedosen angeboten werden muss.
Kuchen fristet nur ein Schattendasein
So lecker die Mandarinen-, Joghurt- und Kirschkreationen von Heike Mundt auch munden: Der Kuchen fristet nur ein Schattendasein. Hauptdarsteller sind die Park-Papageien, die ohne jede Scheu über und zwischen den Gästen umherflattern, sich auf Schultern, Schenkeln und Schemeln niederlassen, manch fröhliches Liedchen krächzen und – na klar – stets darauf bedacht sind, den einen oder anderen Krümel zu stibitzen. Eine Erlebnis-Gastronomie der besonderen Art, die „den Tieren mindestens ebenso großen Spaß macht wie den Besuchern. Sie bleiben ja in ihrer gewohnten Umgebung“, betont Heike Mundt. „Und wenn’s ihnen zu blöd wird, fliegen sie halt einfach weg.“
Geräuschkulisse wie im Regenwald
Zehn Vögel lässt die Chefin ins Café. Die Gäste – bis zu 40 haben Platz – können zudem ihre eigenen Papageien mitbringen (Viren-Test-Nachweis erforderlich). Ergebnis: ein großes Hallo bei Mensch und Tier gleichermaßen und eine Geräuschkulisse, die es mit dem Regenwald aufnehmen kann. Da sind Überraschungsangriffe wie auf die Apfelschorle locker zu verschmerzen. Und wer das Federvieh ganz legal am Futtern teilhaben lassen will: In der Kaffee-Hütte gibt’s für einen Euro Tüten mit Leckerchen.
Café zunächst nur samstags geöffnet
Das Café im Papageienpark am Gersteinring 5 ist samstags von11 bis 17 Uhr geöffnet. „Bleibt der Zuspruch so groß, werden wir bald auch sonntags öffnen“, kündigt Heike Mundt an. Sie plant zudem eine Halloween-Party und Aktionen mit Altenheimen.
Der Eintritt im Papageiencafé kostet 3 Euro (Kinder 2 Euro). Kaffee gibt’s für 1,50, selbstgebackenen Kuchen ab 2 Euro. Reservierungen sind online auf www.papageienpark-bochum.de möglich. 0234/60 49 29 90