Bochum. . Bochumer Jäger haben einen neuen Hundeverein gegründet: nicht nur für Jagdhunde, sondern auch für alle anderen Rassen und Mischlinge.
- Ein neuer Verein für Hundehalter kümmert sich um die Ausbildung von Jagdhunden und aller anderen Rassen
- Bochumer Jäger haben ihn gegründet, um die Mitglieder für Natur und Tierschutz zu sensibilisieren
- Am 17. September stellt sich der gemeinnützige Verein auf Haus Kemnade bei einem bunten Programm vor
Jäger und Hundetrainer mit langer qualifizierter Erfahrung haben einen gemeinnützigen Verein gegründet. Er heißt „Jagdgebrauchshundeverein Bochum e.V.“ (JGV).
Der erste und der zweite Vorsitzende, Friseurmeister Guido Kraschinski und Zahnarzt Dr. Stefan Neukirchen, sind seit langem „passionierte Jäger und Naturliebhaber“. Sie stammen aus der Bochumer Kreisjägerschaft. Sie sind aber auch ganz große Hundefreunde. „Jagen ohne Hund ist Schund“, sagen sie. Deshalb wird sich ihr neuer Verein intensiv um die Schulung von Jagdhundeführern kümmern. Das ist den Jägern aber nicht genug: Sie wollen auch die Halter von reinen Begleithunden, die nicht jagen, in ihren Kreis aufnehmen. Alle Rassen, auch Mischlinge, sind willkommen.
Für diese bieten sie außer einem Welpenkurs auch einen „Hundeführerschein“ des Verbandes für das Deutsche Hundewesen“ (VDH, 750 000 Mitglieder) an. Alle Hunde ab einem Alter von zwölf Monaten werden an zwölf Wochenenden auf den Hundeführerschein vorbereitet. Sitz, Platz, Bleib (auch unter Ablenkung) Leinenführigkeit, das freie Folgen bei Fuß und Sozialverträglichkeit gegenüber Artgenossen und Menschen sind die wichtigsten Themen.
Nur wenige Kommandos reichen aus
Stefan Neukirchen selbst ist an vorderster Stelle mit dabei. Sowohl als Trainer in den Kursen als auch später als Richter, denn zum Abschluss gibt es Prüfungen. Neukirchen ist ein Verfechter einfacher und weniger Regeln. „Der normale Begleithund kommt mit fünf oder acht Kommandos durchs Leben.“ Wichtig ist ihm auch, dass diese Kommandos kurz und absolut eindeutig sind: Es gibt nur schwarz oder weiß, ja oder nein – und keine Wischiwaschi-Befehle. Die häufigsten Fehler von Hunden sind nach Neukirchens Ansicht diese: zu viel und zu laut sprechen; in ganzen Sätzen sprechen (das überfordert den Hund); etwas vom Hund verlangen, das er gar nicht kann; Ungeduld („ganz großer Kardinalfehler“); Inkonsequenz. Und: „Der Hund muss mir vertrauen, dann macht er alles. Ich muss immer sehen, dass ich der Chef bin im Rudel. Nur so fühlt er sich wohl.“
Schon 80 Mitglieder im Verein
Der Verein hat bereits 80 Mitglieder. Die Kurse beginnen im März und April 2018. Trainiert wird am Haus Kemnade, aber nicht nur. Vorsitzender Kraschinski: „Für den Begleithund ist es wichtig, im täglichen Leben zurechtzukommen. Da reicht es nicht, wenn er sich in der Idylle der Natur wohlfühlt, sondern auch im Straßenverkehr, in der Fußgängerzone, in Gaststätten.“
Der Verein will auch die Außendarstellung der Jäger in der Öffentlichkeit verbessern. „Wir Jäger haben einen relativ schlechten Ruf. Das stört mich“, so Stefan Neukirchen. Außerdem will der Verein für den Natur- und Tierschutz sensibilisieren, Familientage ausrichten sowie über Kauf, Haltung, Auslastung. Ernährung und Krankheiten von Hunden informieren.
>>> INFO: JGV Bochum e.V. stellt sich vor
Der Verein stellt sich am Sonntag (17.) von 11 Uhr an am Haus Kemnade (Scheune) mit einem bunten Programm vor. Es gibt Erbsensuppe, Kaffee und Kuchen sowie „humorvolle Gedanken zum Thema Hund“.
Außerdem werden dort verschiedene Hunderassen präsentiert, praktische Übungen erläutert, die einzelnen Kurse näher beschrieben und besprochen, welcher Kurs sich für welchen Hund am besten eignet.
Die Aufnahmegebühr des Vereins beträgt zehn Euro, der Jahresbeitrag 20 Euro. Die Kurse der insgesamt elf Ausbilder sind kostenpflichtig (75 bis 150 Euro), sollen aber nur die Kosten des Vereins decken. Auch Nicht-Mitglieder können die Kurse buchen, dann allerdings mit einem Aufschlag von 50 Euro.
Der Verein hat bereits eine Internetseite: www.jgv-bochum.de. Email: jgv-bochum@web.de