BOCHUM-Stiepel. . Der neue Ökonomiehof bietet dem Kloster ab Dezember zusätzlichen Stellraum. Möglich wurde das Bauprojekt nur durch eine großzügige Spende.
- Mit dem „Ökonomiehof“ will das Kloster Stiepel Platz für Geräte und Fahrzeuge schaffen
- Seit sieben Jahren ist der Bau in Planung, Verzögerungen gab es wegen dem anliegenden Wasserreservoir
- Der Gebäudebau wird durch eine Spende der Unternehmerfamilie Deschauer finanziert
Das Kloster Stiepel platzt aus allen Nähten. Das gilt nicht nur für die Zimmer der Mönche selbst, sondern auch für die Gerätschaften der Gottesdiener. „Wir brauchen einfach etwas Stauraum“, sagt Pater Prior Pirmin. Aus dieser Notwendigkeit heraus entstand die Idee für den neuen „Ökonomiehof“. Nach siebenjähriger Anlaufzeit befindet der Bau sich nun in den Endzügen. Am 2. Dezember soll der Neubau nach Plan gesegnet werden.
Auf zwei Etagen bietet der Anbau Garagen und Stauraum. Bewusst sind Freiflächen des Neubaus multifunktional einsetzbar. Denn auch für zukünftige Mönche und deren Begabung soll der neue Raum nutzbar sein: „Man könnte den Ort beispielsweise als Werkstatt nutzen, oder als Buchbinderei“, so der Pater Prior.
Unternehmerfamilie finanzierte den Bau
Der Hingucker beim Ökonomiehof ist jedoch das Ziegeldach mit seinen Dachgauben: „Die Idee war, dass man den Hof als Teil des Klosterensembles erkennt“, sagt Architekt Martin Beilmann. Durch die Form der Dachfenster ist der Zusammenhang mit dem Klosterbau unverkennbar.
Die gelbe Farbe, in welcher der Hof angestrichen werden soll, wird wohl das Übrige tun. Für Beilmann ist der Bau an einem Kloster kein Alltag: „Das ist wirklich etwas Besonderes“, erzählt er. Finanziert werden konnte der Bau nur dank einer Spende des Stifterehepaars Anneliese und Werner Deschauer. „Das erfüllt uns mit Dankbarkeit“, erwähnt Pirmin immer wieder. Denn aus eigener Tasche wäre der Bau nicht möglich gewesen.
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Erste Ideen vor 7 Jahren
Von der ersten Idee bis jetzt dauerte es jedoch sieben Jahre. Grund dafür ist das Wasserreservoir der Stadtwerke, das äußerst nah am Neubau liegt. Hier waren lange Verhandlungen nötig, um die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären, obschon, nach dem Pater Prior, die Zusammenarbeit mit dem Energieversorger sehr gut verlief.
Gebäude soll 100 Jahre stehen
In Zukunft teilen sich Stadtwerke und Kloster der Weg zu den jeweiligen Gebäuden. Beide haben Zugang und die Stadtwerke durch den Klosteranbau zwei zusätzliche Stellplätze, die sie mitnutzen können. Seit vergangenem Herbst befindet sich der Ökonomiehof nun im Bau.
Derzeit fehlen dem Gebäude noch die Lampen und die Elektrik. Auch die Treppe ins obere Stockwerk muss noch einmal erneuert werden, die erste Version war zu steil. Ist das behoben, steht der Einweihung am 2. Dezember mit Abt Dr. Maximilian Heim nichts mehr im Wege. Für 100 Jahre soll das Gebäude dann stehen können.
Erweiterung des Klosters denkbar
Die nächsten Ideen sind indes schon in der Mache: „Wir denken über eine Erweiterung des Klosters nach“, sagt Pirmin. Wenn es der Wille Gottes sei, gebe es auch die Möglichkeiten.
>>INFO: Das Kloster Stiepel wächst stetig weiter
- Vor 29 Jahren gründeten vier Mönche das Kloster.
- Mittlerweile leben 16 Mönche in dem Komplex. Damit sind die Zimmer voll ausgelastet. Zusätzliche Anwärter müssten derzeit im Gästetrakt unterkommen.
- Das Kloster gehört zur Abtei Stift Heiligenkreuz.