Bochum. Christian Linnert will verhindern, dass der Bau von Windkraftanlagen erschwert wird. Online hat er eine Petition ins Leben gerufen. Mit Erfolg.
- Der Bau von Windkraftanlagen könnte künftig deutlich schwieriger werden
- Gegen eine drohende Gesetzesänderung wendet sich der Bochumer Christian Linnert
- Er hat eine Online-Unterschriftenaktion ins Leben gerufen und erhält viel Zuspruch
Natürlich hat er die Online-Petition unterschrieben, in der es um den Protest gegen die Ausweisung der jungen Bivsi und ihrer Familie aus Duisburg nach Nepal ging. Zugleich hat Christian Linnert gedacht, dass genau dieses Instrument, das Sammeln von Unterschriften übers Internet, auch in seiner Sache hilfreich sein könnte. Die angekündigte Einschränkung beim Bau von Windkrafträdern durch die neue schwarz-gelbe Landesregierung treibt den 38-jährigen Naturwissenschaftler um.
Unmut zum Ausdruck bringen
Künftig soll beim Bau neuer Anlagen ein Mindestabstand von 1500 Metern zur Wohnbebauung eingehalten werden. Aus Sicht von Christian Linnert ist das falsch. Und deshalb hat der Wattenscheider auf der Internet-Plattform „WeAct“ eine Online-Petition initiiert. Fast 6000 Unterschriften hat er auf diese Weise bereits gesammelt. Und er hofft, dass in den nächsten Wochen noch deutlich mehr hinzukommen. „Eigentlich ist es mein Ziel, 100 000 Unterschriften zu sammeln. Aber auch schon 20 000 würden ein starkes Signal sein“, so Linnert.
Er möchte am Ende das Paket – auch Online-Unterschriften werden in gedruckter Form übergeben – der Landesregierung in die Hand drücken und so den Unmut vieler Menschen über die geplante Änderung zum Ausdruck bringen.
Möglichst viele Stimmen
Nicht nur energie- und umweltpolitisch hält er Windkraft für den richtigen Weg. Als Paläoklimatologe weiß er um die verheerenden Folgen, die mit der Änderung des Klimas auf die Lebensbedingungen auf der Erde verbunden sind. „Es ist richtig, dass sich das Klima auf der Erde immer wieder extrem verändert hat; aber noch nie so dramatisch schnell wie jetzt. Wir müssen die CO2-Belastung unbedingt deutlich reduzieren.“ Etwa mit deutlich mehr Windkraftenergie; weshalb sich Linnert gegen die Pläne von Schwarz-Gelb wendet.
Und eigentlich dachte er, starke Partner gewinnen zu können, um die Online-Petition bekannt zu machen und möglichst viele Stimmen zu sammeln. Aber bis auf die Grünen, wie er sagt, deren Mitglied er ist, hätte sich kaum eine große Organisation bereit erklärt, seinen Aufruf zu verlinken. Nabu, BUND und Greenpeace hätten abgewunken. „Dabei teilen wir doch grundsätzlich die gleiche Idee“, sagt Linnert, der enttäuscht über die mangelnde Unterstützung ist.
Hoffnung auf viele Unterschriften
Trotzdem bleibt er optimistisch, genügend Aufmerksamkeit für seine Petition gewinnen zu können. Wozu das führen kann, habe sich im Fall Bivsi gezeigt. Die etwa 46 000 Online-Unterschriften hätten immerhin dazu beigetragen, dass die Schülerin mit ihrer Familie zurück nach Deutschland kommen und zumindest vorerst wieder hier leben könne. Das mache Mut. Nun hofft auch Christian Linnert auf viele Unterschriften und ein starkes Signal in Richtung Politik.