Bochum. Ein Anwohner der Präsidentstraße klagt über die zugeparkte Hofeinfahrt. Er vermisst ein Einschreiten der Stadt. Die erklärt: Es gibt Kontrollen.
- Ein Anwohner der Präsidentstraße klagt seit Jahren über Autofahrer, die seine Garagenzufahrt blockieren
- Trotz zahlreicher Telefonate und Nachrichten zeige die Stadt keine Reaktion, schildert der 75-Jährige
- Das Rathaus widerspricht: Regelmäßige Kontrollen fänden in dem Innenstadtbereich sehr wohl statt
„Unberechtigt parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt“, warnt das Schild auf dem Garagentor. Eigentlich unübersehbar. Und doch werden Horst Koth bei der Ein- und Ausfahrt „zirkusreife Leistungen“ abverlangt. Von der Stadt fühlt sich der 75-Jährige allein gelassen. Die Verwaltung widerspricht: „Es finden sehr wohl Kontrollen statt.“
Seit 15 Jahren wohnt der ehemalige Polizeibeamte an der Präsidentstraße. Seine zwei Garagen sind über eine Hofeinfahrt zu erreichen. Weil parkende Autos links und rechts ständig die Ausfahrt blockierten, ließ Koth die Bordstein-Absenkung vor drei Jahren auf fünf Meter verbreitern und beidseitig weiße Markierungen aufpinseln. „1000 Euro hab’ ich dafür bezahlt.“
Niemand fühle sich zuständig
Das Geld war weg. Das Problem blieb. „Ich kann gut Auto fahren. Aber immer wieder komme ich weder rein noch raus, weil Fahrzeuge über die Markierungen hinaus abgestellt werden“, klagt Koth. Fotos dokumentieren den Engpass vor der 2,23 Meter schmalen Einfahrt.
Aufs Rathaus ist der Anwohner ganz schlecht zu sprechen. „Niemand fühlt sich zuständig, nichts passiert“, grollt Koth. Weder das Straßenverkehrsamt noch das Ordnungsamt kümmerten sich um seine Beschwerden. „Ich werde abgewimmelt.“ Sogar von einem tätlichen Angriff berichtet der Pensionär. „Ich habe Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Aber das Verfahren ist eingestellt worden.“
Straßenverkehrsamt ist zuständig
Stadtsprecher Peter van Dyk kann den Ärger über blockierte Hof- und Garageneinfahrten „gut nachvollziehen“. „Die Präsidentstraße gehört aber zum Innenstadtbereich, in dem der ruhende Verkehr von Amts wegen stärker kontrolliert wird“, weist er die grundsätzliche Klage Koths über mangelnde Präsenz der Stadt zurück.
Wichtig, so von Dyk, seien hier und andernorts zwei Hinweise:
– Bei Falschparkern auf öffentlichem Grund sei nicht das Ordnungsamt, sondern das Straßenverkehrsamt oder die Polizei die richtigen Ansprechpartner.
– Die werden aber nur tätig, wenn es eine Meldung über einen konkreten Falschparker gibt. „Es könnte ja auch sein, dass ein Auto mit dem Einverständnis des Grundstückseigentümers dort steht“, betont Peter van Dyk.
Draußen Parken ist keine Option
Horst Koth „und mit mir weitere Anwohner“ beteuern, in den vergangenen Jahren „niemals Kontrolleure auf unserer Straße“ gesehen zu haben. Auch auf gezielte Anrufe und Nachrichten sei nicht reagiert worden.
Seinen Wagen draußen abzustellen, sei keine Option. Koth: „Erst kürzlich sind hier auf der Straße und in der Umgebung vier parkende Autos abgefackelt worden.“