Bochum. . Jennifer Rostock und Sarah Connor begeistern beim Zeltfestival ám Kemnader See mit Top-Auftritten. Erst gab’s rockige, dann auch sanfte Töne.

Frauen-Power prägt das Zeltfestival 2017. Joy Denalane, Anna Loos, Yvonne Catterfeld und Emeli Sandé überzeugten bereits mit starken Auftritten. Am Wochenende waren es zwei weitere „Ladys Nights“, die mit rockigen, aber auch sanften Tönen in den Bann zogen: Jennifer Rostock und Sarah Connor.

„Genau in diesem Ton“ (so der Titel des aktuellen Albums) haben sich Jennifer Rostock eine treue Fangemeinde erspielt. Zwar war das Sparkassenzelt am Freitagabend mit gut 1000 Besuchern nur spärlich gefüllt. Die jedoch, zu nahe 100 Prozent textfest, feierten die Berliner Band mit Frontfrau Jennifer Weist.

Die 30-Jährige gilt als Ikone einer Rockmusik, die provoziert, aufrüttelt, auch politischen Ansprüchen genügen will. Weist geht in ihrer Rolle als voll tätowiertes Gesamtkunstwerk auf, ist obszön, trinkt Schnaps, lässt die spärlich bedeckten Hüften kreisen – und beweist bei aller gewollten Schamlosigkeit doch Klasse und Stil.

Videoleinwände für Live-Bilder blieben dunkel

Gleiche Stelle, 24 Stunden später: Sarah Connor ist da. Vor einem Jahr hatte sie eine glanzvolle See-Premiere hingelegt, und versprochen: „Ich komme wieder.“ Erneut war nun das Sparkassenzelt mit 5000 Besuchern Monate zuvor ausverkauft. Erneut stellte die inzwischen vierfache Mutter unter Beweis, dass sie zu den besten, weil ausdrucksstärksten Sängerinnen in deutschen Landen zählt.

Sarah Connor berührte das Publikum mit ihren Texten.
Sarah Connor berührte das Publikum mit ihren Texten. © Ingo Otto

Spätestens im zweiten Teil des Konzerts wurde das deutlich, als Sarah Connor ihre deutschen Hits präsentiert: von „Bedingungslos“ über das rockige „Kommst du mir ihr“ und das zauberhafte Meyle-Cover „Keiner ist wie du“ bis zur tausendfach begleiteten Liebeshymne „Wie schön du bist“. Ein Meer voller Beifall und Lichter. „Vielleicht komm’ ich auch nächstes Jahr wieder“, strahlte Sarah Connor.

Wermutstropfen: Die Videoleinwände neben der Bühne blieben am Samstagabend dunkel. Zahlreiche Fans weiter hinten protestierten: vergeblich. Warum die Live-Kameras ausgeschaltet waren, blieb am Wochenende auf WAZ-Anfrage offen.