Bochum-Gerthe. . Puzzleum beherbergt Geduldsspiele aus der ganzen Welt. Inhaber Robinson öffnet in den Ferien das Mitmach-Museum für einige Tage.
Manchmal kann Miriam Melo richtig ungeduldig sein: Zum Beispiel, wenn sie auf den Bus oder auf ein lang ersehntes Paket warten muss. Aber als sie im Puzzleum, das jetzt in den Sommerferien außer der Reihe geöffnet hat, mit über 950 Geduldsspielen steht, siegt dann doch der Ehrgeiz über die Ungeduld.
„Wenn ich etwas nicht lösen kann, bringt es mich auf die Palme“, sagt die 13-Jährige und dreht einen Würfel von einer in die andere Richtung. Inhaber und Zauberkünstler Robinson kennt dieses Problem: „Auf meinem Schreibtisch liegt ein Rätsel, dass ich seit über einem Jahr nicht lösen kann“.
Museum beherbergt Spiele aus der ganzen Welt
In seinem bis an die Decken gestapeltem und zauberhaft dekoriertem Puzzle-Museum, kurz Puzzleum, hält Robinson aber auch leichtere Aufgaben parat: „Das Prinzip ist immer das Gleiche: öffnen, zusammenbauen, verschieben, ordnen oder zerlegen“, so der 64-Jährige. Die Vielzahl an Kombinationen biete aber unendlichen Rätselspaß. Als Robinson zu zaubern begann, kam gerade der Rubiks Cube auf den Markt.
„Zu meiner Sammlung sind heute Spiele aus der ganzen Welt dazugekommen, vom Flohmarkt, aus dem Internet oder von Messen“, erzählt er. Zwar kann er selbst nicht alle davon lösen, einen guten Tipp hat Robinson jedoch: „Man muss stets um die Ecke denken.“
Dabei übe man logisches Denken und erlerne sogar physikalische Inhalte. Während Monja Melo versucht, eine kleine Kugel in ein Loch rollen zu lassen und Bruder Marino Melo mit einem Labyrinth zugange ist, schaut sich die 17-jährige Maya Melo in der Abteilung der „unmöglichen Gegenstände“ um. Da stehen von Pfeilen durchschossene Glasflaschen Reihe an Reihe mit Riesenwürfeln in Honiggläsern.
Historisches und Kurioses in der Sammlung
Auch Geduldsspiele, die Jahrzehnte alt und noch mit Sütterlinschrift beschrieben sind, stellt Robinson aus. „Wahnsinn, was es alles gibt“, sagt Maya. „Endlich geschafft!“, ruft Marino, als er ein Kügelchen ins Ziel des Labyrinths steuert. Vater Manuel Melo und Tochter Merle kniffeln derweil noch an einem verschlossenen Kästchen. Wie es wohl aufgehen mag? Merle schüttelt an dem Kästchen, dreht es herum und plötzlich: „Es ist aufgesprungen!“, ruft sie. „Toll, wie viele verschiedene Sachen man ausprobieren kann“, so die 16-Jährige.
Nachdem die Familie ein Puzzle mit 3000 Teilen geschenkt bekam, habe sie das Rätselfieber gepackt. „Am liebsten spielen wir eigentlich Gesellschaftsspiele, aber für lange Autofahrten sind solche Spiele klasse“, sagt Manuel Melo.
>>> Infos: Museum öffnet sonst nur auf Anfrage
Normalerweise ist das Puzzleum, Lothringerstraße 36 c, nur auf Anfrage geöffnet. Bis Donnerstag, 24. August, können Besucher täglich von 14 bis 16 Uhr rätseln. Das Mitmach-Museum existiert seit 1999 und ist an den Zauberkasten angeschlossen.
Robinson, der Geduldsspiele auch selbst baut, bietet dann auch einen Vortrag über die Geschichte der Geduldsspiele vom alten China bis heute an.