Dahlhausen. . Die Bahn investiert 5,5 Millionen Euro in den Umbau. Im Mai 2018 soll alles fertig sein. Ursprünglich sollte die Sanierung bereits 2014 starten.
- Markanteste Veränderung ist neue Überführung, die die Gleise überquert
- Außerdem werden neue Wartehäuschen und Beleuchtung installiert
- Rollstuhlfahrer sind während der Umbauten auf Sevicehilfe angewiesen
Noch gibt es Probleme am S-Bahnhof Dahlhausen: Fahrgäste mit Gehbehinderungen beschweren sich, dass sie die Bahnsteige nicht erreichen können, weil noch kein Aufzug fährt. „Drei Aufzüge wird es geben, mit deren Fertigstellung rechnen wir im Oktober“, erklärte jetzt Stephan Goertz, Leiter Kommunikation für Großprojekte bei der Bahn AG, im Bezirk Südwest. Die Bahn investiert 5,5 Millionen Euro in den Umbau. „Endlich bekommen wir einen modernen Bahnhof“, sagte Bezirksbürgermeister Marc Gräf. Im Juni vergangenen Jahres war Start, im Mai 2018 soll alles fertig sein.
Sanierung sollte schon 2014 starten
Ursprünglich wollte die Bahn die Sanierung schon 2014 in Angriff nehmen. Dass der S-Bahnhof nun erst 2016 saniert wird, liegt laut Bahn an veränderten Vorgaben. Vor fast drei Jahren erteilte das Eisenbahn-Bundesamt die Genehmigung, damals noch für die Erhöhung der Bahnsteige auf 96 Zentimeter und eine Länge von 145 Meter. Die Maße richten sich an den Zügen aus, so dass nun eine Höhe von 76 Zentimetern und eine Bahnsteiglänge von 155 Metern erforderlich ist. So musste eine neue Plangenehmigung auf Verlängerung der Bahnsteige eingeholt werden. Bis die erteilt wurde, war es dann Sommer 2015.
Es werden neue Wartehäuschen und Beleuchtung installiert. Die markanteste Veränderung aber ist die neue Überführung, die die Gleise überquert und mit Treppenaufgängen zu den Bahnsteigen führt. Ehedem mussten die Fahrgäste durch einen Tunnel. Diese Unterführung wird im Herbst verfüllt, wenn zeitgleich die Brücke freigegeben wird. Konflikte wird es auch am Bahnsteig geben.
Bahnsteig wird 2019 angepasst
Erst wenn 2019 neue Fahrzeuge zum Einsatz kommen, wird die Bahnsteighöhe an die Bahnen angepasst sein. „Sonst hätten wir mit dem Umbau zwei Jahre warten müssen“, sagte Goertz. Bis dahin liegt der Unterschied bei den erwähnten 20 Zentimetern (96 Zentimeter Zughöhe, 76 Zentimeter Bahnsteig).
In dieser Zeit sind Rollstuhlfahrer auf Servicehilfe angewiesen, sagt Goertz: „Die Züge müssen immer eine Rampe mitführen, die ausgeklappt werden kann.“ Wer Unterstützung benötigt, könne seine Fahrt per Telefon anmelden oder eine App nutzen. Die soll darüber informieren, ob die Aufzüge vor Ort funktionieren.
Barrierefreiheit durch Aufzüge
Auf die Frage aus dem Gremium, was bei Vandalismus passiere – denn durch Zerstörungswut fielen zum Beispiel im Hauptbahnhof die Aufzüge mitunter monatelang ausfielen – erklärte der Bahnsprecher, ein Team sei bemüht, binnen 24 Stunden alles wieder instand zu setzen.
Die Aufzüge sorgen also für die Barrierefreiheit des S-Bahnhofs. Die Arbeitsgemeinschaft Behinderte Bochum hatte dazu im Vorfeld einige Forderungen erhoben, die auch die Verwaltung im Plangenehmigungsverfahren formuliert hatte. Doch die Deutsche Bahn trägt nicht alles. Taktile Bedienungsfelder in den Aufzügen sagt sie zu, nicht aber eine Audio-Ansage. Ein Notrufsystem auf den Bahnsteigen und niedrige Geländer wurden ebenfalls abgelehnt.
>>> Empfangsgebäude steht unter Denkmalschutz
Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Dahlhausen stammt aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. Seit dem 1. September 2009 wird das Denkmal als ein interkulturelles Gemeinschaftsprojekt betrieben.
Im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 wurde das historische Gebäude mit Vorplatz ein neuer Spielort des Ruhrfestivals „ExtraSchicht“. Der Bahnhof besteht zurzeit aus drei Gleisen an zwei Bahnsteigen.