Bochum. . Im Museum der Ruhr-Uni endet nach fast zwei Jahren die große Übersichtsschau „Sammeln - Verstehen“. Am Sonntag gibt es eine Kuratoren-Führung.

  • Im Antikenmuseum geht die große Ausstellung „Sammeln – Verstehen“ zu Ende
  • Die Übersichtsschau wurde zum 50. Geburtstag der Ruhr-Uni zusammengestellt
  • Die antiken Vasen, Stücke und Münzen stieß auf Interesse nicht nur bei Fachpublikum

Im Antikenmuseum geht die große Ausstellung „Sammeln – Verstehen“ zu Ende; ein Langzeitprojekt von beinahe zwei Jahren. Die WAZ sprach mit Prof. Dr. Cornelia Weber-Lehmann, seit 1998 Leiterin des Antikenmuseums in den Kunstsammlungen der Ruhr-Uni.

Wie ist die Sonderschau gelaufen?

Weber-Lehmann: Gut. Es waren viele Interessierte da, durchaus nicht nur Fachpublikum. Die meisten waren angetan von der besonderen Aufmachung der Schau, die das Motto „Sammeln – Verstehen“ mit abgebildet hat.

Was ist darunter zu verstehen?

Einmal ging es um die Sammlung, unsere eigene Sammlung, muss man ja sagen. Die Schau wurde zum 50. Geburtstag der Ruhr-Universität geplant. Vor 50 Jahren kam auch die Antikensammlung an die RUB. Sie geht auf Dr. Karl Welz zurück, einen Privatmann, der seit den 1930er Jahren ausgesuchte antike Stücke gesammelt hatte.

Wie kamen sie nach Bochum?

Die Sammlung wurde von Prof. Bernard Andreae 1965 mit Gründung des Archäologischen Instituts an die RUB geholt. Mit 420 Objekten aus verschiedenen Epochen und 2800 antiken Münzen bildete sie den Grundstock der heutigen Sammlung. Diese hat sich seither zum größten Antikenmuseum im Ruhrgebiet entwickelt.

Soweit der eine Aspekt. Was ist mit „Verstehen“ gemeint?

Die Schau zeigt eben nicht nur die Sammlerstücke, sondern auch die Entstehung der Sammlung selbst. Neben den antiken Stücken kam auch die Korrespondenz, die Welz mit Kunsthändlern, den bekanntesten Gelehrten seiner Zeit oder mit anderen Sammlern führte, an die Universität. Auch Glasnegative von vielen Dokumenten waren ausgestellt. Überraschend: Jüngeren Studenten hatten so etwas noch nie im Original gesehen.

Eine Ausstellung also zwischen Archäologie und Nostalgie?

Durch die räumliche Gestaltung mit Vitrinen, Sitzecken und Stellagen für die Ausstellungsstücke konnte man sich ein bisschen wie einst in Karls Welz’ Wohnzimmer fühlen. Viele Besucher fühlten sich gerade durch dieses Atmosphärische angesprochen.

Haben Sie einen Überblick über die Besucherzahlen?

Das ist schwierig zu schätzen, weil das Antikenmuseum und die Kunstsammlungen im selben Gebäude untergebracht sind. Deshalb liegen nur Gesamtzahlen vor. Wir haben ungefähr 8000 Gäste im Jahr.

>>>>Kuratoren führen durch die Ausstellung

Die Ausstellung ist bis zum 27. August zu sehen, Öffnungszeiten sind Di. bis So. von 11-17 Uhr, Eintritt frei. Am Sonntag (20.) findet letztmals eine Führung statt. Sie wird von den Kuratoren Prof. Cornelia Weber-Lehmann und Dr. Karl-Ludwig Elvers persönlich bestritten.

Das Antikenmuseum befindet sich in den Kunstsammlungen der Ruhr-Uni, der Eingang befindet sich auf dem Campus gegenüber dem Audimax.