Bochum. . Stellen-Besetzung ist vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern schwierig. Bernhard Arens hat am letzten Schultag noch Lehrer eingestellt.

  • Bis zum letzten Schultag hat Schulleiter Bernhard Arens noch Lehrer eingestellt
  • Die Besetzung der Stellen besonders in den NW-Fächern gestaltet sich zunehmend schwierig
  • Ansonsten fällt auch für Lehrer/Schulleiter in den Ferien reichlich Arbeit an

Für Bernhard Arens ist die erste Ferienwoche die schönste Zeit im Jahr. Dann kann er in Ruhe arbeiten, seinen Schreibtisch und auch seinen Computer aufräumen. „Dann kommt nicht ständig jemand rein“, sagt der Schulleiter des Theodor-Körner-Gymnasiums. „Dann habe ich Zeit, die Inhalte der verschiedenen Mappen, die sich im Verlauf des Schuljahres gefüllt haben, um- oder auszusortieren. Lehrerkonferenzen, Schulpflegschaft, Termine, Unterrichtsverteilung, Schülerrat.“

Bis zum letzten Schultag hat er allerdings Bewerbungsgespräche führen müssen. „Das ist inzwischen die größte Herausforderung, die Unterrichtsverteilung fertig zu bekommen. Sieben Lehrer habe ich noch einstellen können und damit habe ich die Unterrichtsverteilung abschließen und freigeben können.

Seiteneinsteiger unterrichten Biologie und Chemie

Besonders schwierig ist es bei den naturwissenschaftlichen Fächern. Da müssen die Schulen inzwischen auf Seiteneinsteiger zurückgreifen. Aber auch die gibt es nicht in ausreichender Zahl.

Ein Problem ist zudem, dass wir Vertretungslehrer nicht in der Oberstufe einsetzen dürfen. Also müssen festangestellte Kollegen, die eigentlich in der Unterstufe unterrichten, in die Oberstufe und die Vertretungslehrer übernehmen deren Stunden in der Unterstufe.

Der Computer hilft bei der Planung

Immerhin hilft ihm bei der Unterrichtsplanung schon länger der Computer. „Die alte Stundentafel haben wir noch“, sagt er. „Sie hängt bei meinem Stellvertreter Mathias Balliet an der Wand. Er hat sie aber zugedeckt.“ Die analogen Zeiten sind an den Schulen (fast komplett) vorbei.

„Wenn ich den Unterricht plane“, sagt Arens, „nutze ich zwei Computer. Es gibt ein Programm, dass für jeden Lehrer die Unterrichtsstunden mitrechnet. Da gucke ich dann rein und weiß, wie viele Stunden ich dem Kollegen noch geben kann.“ Solange es dann keine Krankheitsfälle gibt, Lehrer in Elternzeit gehen oder als Vertretung eingeplante Lehrer an einer anderen Schule eine Festanstellung bekommen und dann weg sind, funktioniert der (Computer-)Plan.

Neue Klassenschilder und Klassenbücher

Vieles aber läuft noch so wie stets, so wie vor zehn, 20, 40, 80 Jahren. Zum Ende des Schuljahres wurden so wie an den anderen städtischen Schulen auch an der Körner-Schule die Klassenräume leer geräumt, damit sie gereinigt werden können. Klassenschilder werden umgeklebt, neue Klassenbücher warten neu beschriftet bereits auf neue Einträge und die Namen der Schüler.

Bei einigen Schülern entscheidet sich erst in den ersten Tagen des neuen Schuljahres, in welche Klasse sie gehen werden. Das Thema, das sie in den Ferien beschäftigt heißt: Nachprüfung. „Das betrifft bei uns eine überschaubare Anzahl an Schülern“, sagt Arens.

„Die Zahl ist durch gezielte Förderung massiv zurückgegangen. In den Jahrgangsstufen fünf bis neun mit 450 Schülern wurden sieben Schüler nicht versetzt, fünf haben einen Nachprüfungstermin. In der Klasse zehn mit 120 Schülern wurden fünf Schüler nicht versetzt, zwei machen Nachprüfungen.“

Fachkonferenzen beginnen

Sie werden in der letzten Woche vor dem Unterrichtsbeginn stattfinden, also ab dem 21. August. Dann füllt sich auch das Lehrerzimmer allmählich wieder. „Anwesenheitspflicht haben die Lehrer nicht“, sagt Arens. „Aber sie müssen sich für organisatorische Dinge bereithalten. Und es stehen Fachkonferenzen an. Jeden Tag kommen dann mehr Kolleginnen und Kollegen zurück. In Ruhe arbeiten kann ich dann nicht mehr.“ Aber dafür hat er ja die erste Ferienwoche.

>>> Flüchtlinge werden weiterhin beschult

Bernhard Arens, Schulleiter am TKS, geht davon aus, dass auch im kommenden Schuljahr Seiteneinsteiger, also Flüchtlinge, an seiner Schule unterrichtet werden. Zum neuen Schuljahr wechseln die Schüler, die zuletzt am Körner-Gymnasium und den anderen städtischen Gymnasien in Internationalen Förderklassen beschult wurden, an die Schulen und Schulformen, die ihren Qualifikationen entsprechen.

„Rainer Ruth vom Schulamt hat da in den vergangenen Schuljahren tolle Arbeit geleistet“, sagt Arens. „Es ist von der Logistik schwierig, alle Kinder unterzubekommen. Aber das werden wir auch im kommenden Schuljahr schaffen. Es muss kein Kind auf die Straße.“