Bochum. . Eine Kamera liefert in Bochum seltene Bilder: Nach mehr als 70 Jahren ist auf dem Stadtgebiet wieder ein Wildschwein gesichtet worden.

Dieser Fund ist selten. So selten, dass Andreas Jagenburg fast geneigt ist, von einem Jahrhundertereignis zu sprechen.

Bochums Naturschutzwächter ging im Lottental ein Wildschwein in die Kamerafalle: „Das hat es in den vergangenen 70 Jahren in Bochum nicht gegeben. Das ist etwas sehr seltenes für Bochum.“

Ehrenamtliche Betreuung der Kameras

15 Wildkameras betreut Jagenburg verteilt über das Stadtgebiet. Er macht das ehrenamtlich. Die Auswertung der Aufnahmen ist aufwändig, bringt aber selten Aufregendes. Viele Stunden sitzt Jagenburg dann vor dem Fernseher und sieht, dass sich nichts bewegt, wenig tut.

Diesmal aber sorgten die Bilder von der Futterstelle im Lottental bei ihm für helle Begeisterung. Das Tier ist zwar nur am oberen Bildrand und auch nur kurz zu sehen, knapp sieben Sekunden lang, aber es ist unverkennbar ein Wildschwein.

Wahrscheinlich aus dem Raum Witten

„Über das Geschlecht lässt sich nichts konkretes sagen“, sagt Jagenburg. „Die Kamera liefert nur Schwarz-Weiß-Bilder. Aber das Tier ist wohl so um die zwei Jahre alt“ – und hat den Bochumer Boden wohl schon wieder verlassen. Jagenburg geht zumindest davon aus. „Ich denke, es ist das Ruhrtal entlang aus dem Raum Hagen oder Witten gekommen und dahin auch wieder zurückgekehrt.“ (ebbi)