Bochum. Künftige Ausbildungsjahrgänge erhalten deutlich mehr Lohn als ihre Vorgänger. Auch 18 Notfallsanitäter sollen möglichst bald eingestellt werden.
- Die Stadt sucht neue Feuerwehr-Azubis: Zehn Stellen sollen zum 1. April 2018 besetzt werden
- Dabei erhalten die neuen Azubis mehr Lohn als ihre Vorgänger, was die Ausbildung attraktiver macht
- Ein Personaler erwartet deshalb steigende Bewerberzahlen. Auch Notfallsanitäter werden gebraucht
Die Bochumer Feuerwehr hat Ausbildungsplätze zu vergeben: Zehn Anwärter für den feuerwehrtechnischen Dienst sollen zum 1. April 2018 eingestellt werden. Das an sich ist nichts Besonderes, derartige Stellen werden zweimal im Jahr ausgeschrieben. Neu ist, dass die künftigen Azubis wesentlich mehr Lohn erhalten werden als ihre Vorgänger.
Viele schaffen den Sporttest nicht
Wer bisher die Ausbildung bei der Feuerwehr anstrebte, musste sich nicht nur gegen zahlreiche Bewerber durchsetzen, indem er sein Können in Theorie und Praxis unter Beweis stellte, und eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen – er musste außerdem, wenn er denn einen Platz bekam, mit einem vergleichsweise mageren Azubi-Gehalt auskommen. Dass die ehemalige Landesregierung dieses um 90 Prozent aufgestockt hat, sorgt für Optimismus bei Personaler Andreas Gundlach, der für das Auswahlverfahren der Azubis verantwortlich ist. „Wir gehen davon aus, dass sich dadurch die Bewerbungslage verbessert.“ Will heißen: Durch den ordentlichen Zuschlag kommt die Ausbildung vielleicht auch für Menschen in Frage, die sie sich finanziell bisher einfach nicht erlauben konnten, etwa, weil sie bereits Familie und Kinder haben. Und mehr Auswahl könne man brauchen, so Gundlach, denn allein beim Sporttest falle die Hälfte der Bewerber durch. Die Anforderungen wolle man nämlich keinesfalls herunterschrauben, „immerhin hängt das Leben der Bürger von guten Feuerwehrleuten ab“.
Noch bis zum 6. September läuft die Bewerbungsfrist.
Auch Notfallsanitäter sollen schnell eingestellt werden
Auch 18 Notfallsanitäter sollen so schnell wie möglich eingestellt werden. Denn seit zwei Jahren strukturiert die Feuerwehr um: Angesichts drastisch steigender Einsatzzahlen im Rettungsdienst, die Rede ist von 1500 Einsätzen mehr pro Jahr, werden zusätzliche reine Rettungsdienstmitarbeiter gebraucht – zumal ab 2026 zwingend ein Notfallsanitäter bei jeder Rettungswagenfahrt an Bord sein muss. Feuerwehrleute sollen dafür nicht mehr abgestellt werden, weil sie sonst in ihrem eigentlichen Aufgabenbereich fehlen.
Das Bewerbungsverfahren läuft bis zum 31. August – anfangen sollen die neuen Mitarbeiter möglichst schon zum 1. Dezember oder 1. Januar. Notfallsanitäter erhalten bereits seit Anfang 2017 mehr Lohn, ebenso wie Rettungssanitäter und Rettungsassistenten.