Gerthe. Arnd Most, Vorsitzender der Spielvereinigung Gerthe, verbringt ehrenamtlich mehrere Wochen im Jahr auf der DLRG-Station auf Amrum.
Mehrere Wochen im Jahr verbringt Arnd Most auf Amrum, blickt den ganzen Tag auf Strand, Wellen und Urlauber. Arnd Most engagiert sich – neben seinem Einsatz für die Spielvereinigung Gerthe – ehrenamtlich als Rettungsschwimmer in dem Nordseebad Wittdün.
Diese Station des DLRG ist fest in Bochumer Hand und wird ausschließlich von Polizisten betreut. Gegründet wurde sie 1973 von Gerhard Wisnewski, damals Rettungsschwimm-Ausbilder in der früheren Polizeischule am Gersteinring. Seither versehen Freiwillige aus Bochum auf Amrum in der Saison ihren Dienst in Badehose.
Start als Auszubildender
Arnd Most hatte seine erste Begegnung mit dem Rettungsdienst auf Amrum 1982 als 16-jähriger Auszubildender, als er mit seinen Ausbildern ans Meer fuhr. „Das war schon etwas besonderes, als ich mitdurfte; es hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ Es folgten Einsätze am Schönberger Strand und in Norddorf. 2005 nahm er den Wachdienst in Wittdün – seither seine feste Station – nach längerer Pause wieder auf.
Die war nötig, weil der Einsatz für den Fußballverein Spielvereinigung (Spvgg) Gerthe jede freie Minute fordert. 15 Jahre war er dort Jugendleiter und zehn Jahre Geschäftsführer. Eigentlich hatte er kürzer treten wollen, doch weil Ehrenamtler fehlten, wurde der 53-Jährige jetzt zum Vorsitzenden gewählt.
Auch Urlaub mit der Familie auf Amrum
21 Bochumer Polizisten sind auf der Station
- Die Leitung der DLRG-Ortsgruppe Bereitschaftspolizei 2 haben Detlev Meyer und Paul Proske; sie erstellen den Wachplan und pflegen die Kontakte zur DLRG und zur Kurverwaltung.
- In diesem Jahr sind 21 Bochumer Polizisten auf der Station tätig.
- Rettungsschwimmer müssen alle zwei Jahre ihren DLRG-Schein erneuern.
Im Mai war Most zuletzt in Wittdün. „Die Insel ist mein Liebling, ich war mit meinen Kindern auch als Tourist schon dort.“ Zeitgleich arbeiten immer drei Leute auf der Rettungsstation. Most fährt seit 2013 gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Andreas Aven nach Wittdün. Leben retten wie die Baywatch-Filmhelden mussten sie noch nie. „Es sind überwiegend Familien mit Kindern, die dort Urlaub machen. Das Wasser ist sehr flach, so dass wir nur jeweils drei Stunden bei Flut alles überwachen müssen.“
Seit Samstag (12. August) verbringt er abermals drei Wochen dort. Der Bochumer arbeitet in der technischen Einsatzeinheit der Bereitschaftspolizei, die die Großfahrzeuge einsetzen. „Wir wurden zum Klimagipfel auch nach Hamburg beordert, allerdings nicht während der Krawalle, sondern zur Vorbereitung.“
Die Badebucht versandet
Das dürfte dann aber auch Arnd Mosts letzter Einsatz auf dieser Station sein. „Die Badebucht versandet. 1982 lag das Meer noch direkt an der Station. Heute muss man schon gut eine halbe Stunde laufen, um tiefere Gefilde zu erreichen.“ So wird es künftig wohl einen anderen durch die DLRG bewachten Badestrand geben. Arnd Most bleibt auch dann am Ball: „Ich hoffe, viele weitere Einsätze für die DLRG werden folgen.“
Doch auch die jetzige Station bleibt wohl erhalten: Der Amrumer „Seehundjäger“ Holger Lewerentz, der Heuler rettet und in Auffangstationen bringt, betreibt dort eine Gastronomie, so dass das Gebäude ein zentraler Treffpunkt am Wittdüner Strand ist. Zurzeit wird das Haus umfangreich saniert.