Bochum. . Mehr E-Fahrzeuge und eine größere Ladefläche ermöglichen nun Paketzustellung innerhalb der Umweltzone Bochum. Projekt läuft seit letztem Jahr.

  • 18 neue „Street Scooter“ erweitern die bestehende Elektroflotte der DHL in Bochum auf insgesamt 42 Fahrzeuge
  • Die Fahrzeuge haben ein doppelt so hohes Ladevolumen wie die bislang eingesetzten elektrischen Zustellfahrzeuge
  • Nun wird das Gebiet der Umweltzone abgedeckt. Darin leben rund Dreiviertel der Bochumer Haushalte.

Nun fahren insgesamt 42 elektrisch angetriebene Zustellfahrzeuge des Logistikers DHL durch Bochum. Neben den im letzten Jahr vorgestellten umweltfreundlichen „Street Scootern“, von denen 24 unterwegs sind, kommen 18 weiterentwickelte Fahrzeuge zum Einsatz.

Diese wurden jetzt von Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) und Frank Blümer, DHL Niederlassungsleiter in Dortmund und zuständig für den Raum Bochum, vorgestellt.

Doppeltes Ladevolumen

Die Elektroflitzer vom Typ „Work L“ haben mit acht Kubikmetern ein doppelt so großes Ladevolumen wie ihre Vorgänger. DHL geht gemeinsam mit der Stadt Bochum gewissermaßen den nächsten Schritt in ihrer E-Mobilitätsoffensive, die im letzten Jahr mit dem Ziel gestartet wurde, die Paketzustellung im gesamten Stadtgebiet komplett emissionfrei zu gestalten.

Bochum sollte die erste Großstadt werden, in der DHL, immerhin Europas größtes Logistikunternehmen, die schadstofffreie Paketlieferung realisiert.

140 Tonnen CO2-Ausstoß sollen eingespart werden

Mit der Aufstockung der Flotte vergrößert sich auch das Einsatzgebiet innerhalb der Stadt. Die Fahrzeuge verkehren nun innerhalb der Umweltzone Bochums. „Das ist zwar immer noch nicht das gesamte Stadtgebiet“, erklärt Eiskirch, „damit werden allerdings Dreiviertel der Bochumer Haushalte stickoxid- und CO2-frei versorgt.“

Die Stadt will mit der Flotte künftig 140 Tonnen CO2-Emissionen im Jahr einsparen. Ihre eigenen Klimaschutzziele sehen vor, den CO2-Ausstoß bis 2025 um 70 Prozent gegenüber 2007 zu reduzieren.

Hohe Nachfrage nach grüner Logistik

Was als bundesweites Vorreiterprojekt in Sachen gewerblicher Elektromobilität in Bochum begonnen hat, erfreut sich mittlerweile einer großen Nachfrage von Großstädten wie Hamburg oder Stuttgart. Diese neue Dynamik am Markt bringt, auch trotz der nun eingesetzten größeren Fahrzeuge, das Bochumer Projekt für grüne Logistik ins Stocken.

„Um die gesamte Paketwagen-Flotte der Stadt umzustellen sind 60 Fahrzeuge mit Elektromotor nötig“, sagte DHL-Pressesprecher Rainer Ernzer bereits im März gegenüber der WAZ.

Ein noch größerer Fahrzeugtyp steht schon in den Startlöchern

Im vergangenen Jahr war noch von 166 kleinen Zustellfahrzeugen die Rede, um bis Ende 2017 ganz Bochum versorgen zu können. Die Planungen haben sich merklich verschoben. „Die Prioritäten liegen aber nach wie vor auf Bochum“, bestätigt Frank Blümer und gibt sich zuversichtlich: „Der nächstgrößere Fahrzeugtyp steht schon in den Startlöchern. Damit werden wir dann das gesamte Stadtgebiet abdecken können.“

Die nächste Generation der E-Fahrzeuge, dann in der Variante XL, wird bei einer Tochterfirma der DHL in Aachen produziert. Hier wird bereits eine zweite Produktionsstätte gebaut, um bald 25 000 statt der bislang 10 000 Scooter im Jahr herstellen zu können.