Die Wanderausstellung „Sonderzüge in den Tod" zeigt im Stadtarchiv- Zentrum für Stadtgeschichte die NS-Deportationen

Mit der Wanderausstellung „Sonderzüge in den Tod" will das Stadtarchiv - Zentrum für Stadtgeschichte, Wittener Straße 47, ab Freitag, 20. November, der Opfer der Holocaust-Deportationen gedenken und ein Stück Erinnerungsarbeit leisten.

Mit den Zügen der Reichsbahn in den sicheren Tod

„Die Ausstellung befasst sich schonungslos mit der Rolle der Reichsbahn", erklärt Dr. Ingrid Wölk, Leiterin des Stadtarchivs. 40 Informationstafeln dokumentieren die Beteiligung der Reichsbahn am Holocaust, dem Millionen europäische Juden, Sinti und Roma während des Zweiten Weltkriegs zum Opfer fielen. Mit den Zügen der Reichsbahn wurden sie zu den NS-Vernichtungsstätten, in den sicheren Tod transportiert.

Grauen in den Zügen

Im Fokus der Ausstellung liegen Einzelschicksale und Biografien der verschleppten Frauen, Männer und Kinder. Ziel ist es, „anhand individueller Geschichten auf das Leid der Deportierten hinzuweisen", erläutert Ingrid Wölk. Dazu zeigt eine Medienstation Interviews mit überlebenden Zeitzeugen. Ihre Schilderungen führen den Besuchern das Grauen in den Zügen besonders plastisch vor Augen.

Rolle der Täter

Die Wanderausstellung widmet sich neben dem Leid der Opfer auch der Rolle der Täter. Wie sehr war die Reichsbahn in das systematischen Morden eingebunden? Wie wurden die Deportationen organisiert?

Lokaler Bezug

Mehr als 100 000 Besucher der Ausstellung „Sonderzüge in den Tod" haben bislang Antworten auf diese Fragen gesucht. Das Besonder an der Ausstellung, die 2008 in neun Bahnhöfen, auch in Bochum, gezeigt wurde, ist stets der Bezug zum Ausstellungsort. In Bochum wird Ingrid Wölk bei der Eröffnung am Freitag (17 Uhr) das Schicksal eines überlebenden Bochumers, der in das Ghetto von Riga gebracht wurde, porträtieren.

Zudem wird Dr. Susanne Kill, Historikerin der Deutschen Bahn, eine Einführung in die Ausstellung geben. „Sonderzüge in den Tod" ist bis zum 6. Dezember in Bochum zu sehen.

Ursprung der Wanderausstellung

Historiker der Deutschen Bahn haben die Ausstellung gemeinsam mit dem Deutschen Technikmuseum Berlin und dem Berliner Zentrum Judaicum konzipiert. Die Ausstellung basiert auf der im Museum der Deutschen Bahn (Nürnberg) gezeigten Dauerausstellung zur Geschichte der Reichsbahn im Nationalsozialismus.