Bochum. . Breitensportverein erwirbt das Zertifikat „Prävention Kinderschutz“. Der Club macht sich damit für den Schutz vor jeglicher Gewalt stark.
794 Kinder und Jugendliche nutzen Woche für Woche die sportlichen Angebote von Bochums größtem Breitensportverein, dem TV Frisch-Auf Altenbochum. Junge Menschen in Bewegung und Koordination zu trainieren, ihnen den Spaß am Sport zu vermitteln, ist den rund 40 Jugendübungsleitern ein großes Anliegen. Doch nicht nur das. Zu einer erfolgreichen Jugendarbeit zählt für den TV Frisch-Auf Altenbochum auch, seine jungen Mitglieder zu schützen – vor welcher Art von Gewalt auch immer.
Deshalb hat der Traditionsverein nun das Zertifikat „Prävention Kinderschutz“ gesichert. Eine gemeinsame Aktion von Sportjugend, Kinder- und Jugendring und Jugendamt, die man nur zu gerne unterstützt. „Als die an uns herantraten, war für uns schnell klar, dass wir mitmachen“, sagt Volker Nebel, Pressesprecher des Vereins. Dessen guter Ruf sei das eine. „Das Zertifikat aber ist nun ein weiterer Schritt, um nach außen zu zeigen, dass Kinder und Jugendliche im Frisch-Auf sicher trainieren können.“
Zertifikat ist ein wichtiges Signal für Eltern
Ein wichtiges Signal vor allem für alle Eltern. „Die achten immer mehr darauf, welchem Umfeld sie ihr Kind überlassen“, hat Übungsleiter Bernhard Kröger in den letzten Jahren festgestellt. Das Zertifikat beruhige diejenigen, deren Nachwuchs bereits beim TV trainiert. „Und es wird sicher nicht schaden, wenn es um neue Mitgliedschaften geht.“ Kröger zählt mit den Sportbereichsleiterinnen Dagmar Heuser und Christiane Rick zu dem dreiköpfigen Arbeitskreis, der Anfang 2016 gebildet wurde, um das Projekt „Prävention Kinderschutz“ anzugehen.
Zahlreiche Kriterien müssen erfüllt werden
Eine zeitintensive Aufgabe, die mit einer Informationsveranstaltung für alle Jugendübungsleiter und Gruppenhelfer begann. Denn so ein Zertifikat ist nicht einfach nur geduldiges Papier. Es müssen schon bestimmte Kriterien erfüllt sein, um offiziell ein „sicherer Verein“ zu werden. Alle Jugendübungsleiter – sowie der Vorstand und die drei Mitglieder des Arbeitskreises – mussten ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. „Bei einem normalen Führungszeugnis werden nach einer gewissen Zeit Einträge gelöscht, beim erweiterten wird wesentlich weiter zurückgeblickt, ob mal etwas vorgefallen ist“, erklärt Bernhard Kröger. Zudem gab es spezielle Schulungen. „Und alle mussten den Ehrenkodex des Landessportbundes lesen und mit ihrer Unterschrift versichern, diesen einzuhalten“, sagt Kröger.
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Das alles dauerte. „Fast alle Übungsleiter sind ja berufstätig und können sich nicht mal eben im Bürgerbüro das erweiterte Führungszeugnis abholen“, erklärt Dagmar Heuser vom Arbeitskreis. Insgesamt habe es ein Jahr gedauert, bis die Voraussetzungen für die Zertifizierung geschaffen waren. „Ein langer, aber auch lohnenswerter Weg“, findet Heuser, die sich freut, dass sich alle Übungsleiter und Gruppenhelfer sofort hinter die Aktion gestellt haben. „Ein wichtiges Zeichen, dass wir den präventiven Kinderschutz sehr ernst nehmen und uns als Gesamtverein dieser Verantwortung stellen.“
Kinderschutz soll dauerhaft im Verein gelebt werden
Wichtig ist den Verantwortlichen zu betonen, dass dieses vorbeugende Engagement keine Momentaufnahme ist, sondern dauerhaft im Verein gelebt werden soll. „Dieses Zertifikat gilt für zwei Jahre“, sagt Volker Nebel, für den es „eine Frage der Qualität ist, das Vereinsleben immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Und das werden wir tun“.