Binnen drei Jahren hat sich die Volkswagen Infotainment GmbH zu einem wichtigen Teil im VW-Konzern entwickelt. Was heute schon geht in einem VW, davon geben Bernhard Krauße und Tobias Nadjib in einem Passat-Modell der neuesten Generation einen kleinen Eindruck: Stauvorhersage und Umleitungsempfehlung in Echtzeit, das Tankstellenangebot mit Spritpreisen, Marken und Wegangaben. In Windeseile können die Informationen vom VW-Server in Wolfsburg abgerufen werden. „VW Car-Net“ heißt das Angebot, das derzeit 50 Features umfasst – die meisten von ihnen „made in Bochum“.

Binnen drei Jahren hat sich die Volkswagen Infotainment GmbH zu einem wichtigen Teil im VW-Konzern entwickelt. Was heute schon geht in einem VW, davon geben Bernhard Krauße und Tobias Nadjib in einem Passat-Modell der neuesten Generation einen kleinen Eindruck: Stauvorhersage und Umleitungsempfehlung in Echtzeit, das Tankstellenangebot mit Spritpreisen, Marken und Wegangaben. In Windeseile können die Informationen vom VW-Server in Wolfsburg abgerufen werden. „VW Car-Net“ heißt das Angebot, das derzeit 50 Features umfasst – die meisten von ihnen „made in Bochum“.

Teamarbeit wird groß geschrieben

Dabei habe die Arbeit an vernetzten Mobilen nur noch wenig mit der Entwicklung von Mobiltelefonen zu tun. „Die Geräteentwicklung ist eine der wenigen Analogien zu früher“, so Bernhard Krauße. Eines allerdings war für VW von herausragender Bedeutung, als der Konzern 2014 das Entwicklungszentrum mit der kompletten Belegschaft übernahm. „Unsere Mitarbeiter haben eine ausgeprägte Projekt-Orientierung. Vorgaben betrachten sie als Herausforderung, der Ausstoß an Erfindungen ist groß“, erklärt Geschäftsführer Tobias Nadjib, der 2014 aus Wolfsburg nach Bochum kam. Kurzum: Kompetenz, Kreativität und Teamwork sind überdurchschnittlich hoch ausgeprägt.

Auf Teamgeist legen die Mitarbeiter in den Etagen vier bis sechs des Vita Campus, der direkt neben dem Technologie-Zentrum Ruhr im Westen des Uni-Campus liegt, großen Wert. Und fernab der Konzernzentrale pflegen sie einem Umgang, der eher einem Start-up- als einem Dax-Unternehmen ähnelt. Tatsächlich ist Volkswagen Infotainment beides. Es ist ein bisschen hip, in Bochums neuer Autoschmiede tätig zu sein. Dass sich alle Mitarbeiter, vom Azubi bis zum Geschäftsführer, duzen, ist schon mal ungewöhnlich. Gleiches gilt für die Möglichkeit der mobilen Arbeit. „Bis zu vier Tage in der Woche können unsere Beschäftigten zu Hause arbeiten“ so Tobias Nadjib. „Uns geht es nicht um Anwesenheit. Die Ergebnisse sind wichtig.“ Und es gehe um ein produktives Arbeitsumfeld.

Von Grätz bis Volkswagen

Das scheint auf dem Uni-Campus gegeben zu sein. Wie sonst ist das Geschenk der Mitarbeiter zum ersten Firmen-Geburtstag an die Geschäftsführung zu verstehen. Von weitem sieht es nur aus wie ein Foto vom Vita Campus, einem mehrstöckigen Gebäude im Ruhr-Uni-Stil. Wer näher herantritt, sieht – auf das eigentliche Motiv gedruckt – die Porträts aller Mitarbeiter, die bildlich gesprochen den ganzen Laden ausmachen.

Leute wie Ulrich Lehmann. Der 58-Jährige war schon zu Blackberry-Zeiten dabei, hat zuvor bei dessen Vorgänger Nokia gearbeitet, ja hat sogar beim Fernsehhersteller Grätz gelernt, in dessen Fabrikhallen auf dem Thelen-Areal in Riemke einst Nokia sein großes Bochumer Werk errichtet hat. Den Weg von der Röhrentechnik von damals zur digitalen Vernetzung der Gegenwart mit dem Computer im Auto bezeichnet Lehmann als „Quantensprung“: Und er ist stolz, ein Teil dieser Entwicklung zu sein, bei Volkswagen Infotainment ist er Testverantwortlicher für die mobilen Online-Dienste.

Zuversicht beim Übergang

Sein Chef ist seit 1995 in Bochum: erst bei Nokia, dann bei Blackberry und nun bei Volkswagen. „Ich war überzeugt, dass wir den neuen Aufgaben gewachsen sein werden. Wir haben schon vorher beim Übergang von Nokia zu Blackberry bewiesen, dass wir eine solche Umstellung bewältigen können“, sagt Bernhard Krauße. Die vergangenen drei Jahre geben ihm Recht.

Blick in die Zukunft

Und dann gewährt er doch noch einen kleinen Einblick, wie Features der Zukunft aussehen könnten. Wer sich im Urlaub plötzlich fragt, ob er sein Auto daheim oder im Parkhaus am Flughafen abgeschlossen hat, der werde das womöglich mit Car-Net-Technik aus Bochum überprüfen können. Und nicht nur das. Auch schließen ließe sich der Wagen mit einer App auf dem Smartphone.