Bochum. . Trauer um zwei junge Bochumer: Ein Motorradfahrer (20) und seine 19-jährige Begleiterin kamen bei einem Verkehrsunfall in Lünen ums Leben.

  • Bei einem Unfall in Lünen sind am Sonntag zwei junge Bochumer (19 und 20) ums Leben gekommen
  • Am Ende der B236 stieß ihr Motorrad gegen ein Verkehrsschild und gegen einen Ampelmast
  • Der 20-jährige Fahrer starb noch an der Unfallstelle, seine Begleiterin wenig später im Krankenhaus

Trauer um zwei junge Bochumer: Bei einem Verkehrsunfall in Lünen sind ein 20-jähriger Motorradfahrer und seine Beifahrerin (19) ums Leben gekommen. Beide kommen aus Bochum, wo Angehörige, Freunde und Bekannte von Notfallseelsorgern betreut werden.

Wie die Polizei Dortmund mitteilt, waren die beiden jungen Erwachsenen am Sonntagabend in einer Gruppe mit weiteren Motorradfahrern unterwegs. Die Katastrophe ereignete sich um 20.35 Uhr am Ende der Bundesstraße 236 in Lünen, wo die Gruppe rechts abbiegen wollte.

Jede Hilfe kam zu spät

Vor der Kreuzung, so die Polizei, „verringerte der 20-Jährige seine Geschwindigkeit offenbar nicht früh genug“. Der Bochumer versuchte an der Ampel einem haltenden Auto auszuweichen, streifte den Wagen jedoch mit seiner Yamaha und schleuderte gegen ein Verkehrszeichen und den Ampelmast.

„Als die ersten Autofahrer zur Hilfe eilten, lag der junge Mann unter der Ampel, die durch den Aufprall umgeknickt war“, schildern Augenzeugen. Kurze Zeit später trafen die Rettungsteams ein. Doch für den 20-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Seine Begleiterin wurde noch in ein Krankenhaus gebracht, wo sie aber kurz darauf ihren schweren Verletzungen erlag.

„Im Rausch der Geschwindigkeit bleibt die Vernunft mitunter auf der Strecke"

Ohne den Ermittlungen in Lünen vorgreifen zu wollen, nimmt die Polizei in Bochum den Unfall zum Anlass, vor allem Fahranfänger zu warnen. „Zu hohe Geschwindigkeit ist bei Motorrädern die Unfallursache Nummer 1“, sagt Siegfried Klein, Leiter der Unfallprävention.

„Gerade bei jungen Zweiradfahrern spielt die Beschleunigung als ,Spaßfaktor’ eine große Rolle“, bekräftigt Verkehrssicherheitsberater Frank Martini. „Im Rausch der Geschwindigkeit bleibt die Vernunft mitunter auf der Strecke. Dabei ist es lebenswichtig, die Maschine zu beherrschen und in Gefahrensituationen rechtzeitig und richtig zu bremsen.“

Polizei registriert 19 Unfälle im ersten Halbjahr

Können und Besonnenheit seien die besten Beifahrer. Ansonsten können die Folgen dramatisch sein: 19 Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern weist die Statistik der Polizei im ersten Halbjahr 2017 in Bochum aus. Dabei waren sechs Schwer- und elf Leichtverletzte zu beklagen. Im Jahr 2016 kam es im Stadtgebiet zu 61 Unfällen mit Motorrädern. Die traurige Bilanz: 14 Schwer- und 40 Leichtverletzte.

Manche Kollision hätte vermieden werden können, wenn die Fahrer zuvor ein Motorradsicherheitstraining bei der Verkehrswacht absolviert hätten. Davon ist Trainer Guido Jabusch überzeugt. Sieben Stunden dauern Theorie und Praxis. Kosten: 95 Euro.

30 Motorradfahrer nutzen im Jahresschnitt das Angebot. „Die Nachfrage könnte besser sein“, bedauert Guido Jabusch. Dabei sei es die beste aller Investitionen, sagt der Fahrtrainer. „Man investiert in sein eigenes Leben.“