Bochum. . Laienspieler bringen im Bahnhof Langendreer „Dorf in Flammen“ heraus. Lope de Vegas Geschichte aus der Renaissance ist noch immer zeitgemäß.

  • 13 Flüchtlinge aus Syrien spielen in einem Integrationsprojekt Theater
  • In Bochum kommt Lope de Vegas „Dorf in Flammen“ zur Aufführung
  • Es geht um Unterdrückung, Willkür, Mut und die Macht der Gemeinschaft

13 syrische Geflüchtete aus dem Integrationsprojekt „Heim:ART Bochum“ bringen Anfang August ihr Theaterstück „Dorf in Flammen“ nach Lope de Vega im Bahnhof Langendreer auf die Bühne.

Unterdrückung, Willkür, Mut und die Macht der Gemeinschaft sind Themen, die „Dorf in Flammen“ auch 400 Jahre nach der Entstehung durch den spanischen Priester de Vega (1562-1635) aktuell machen. Es geht um die Bewohner eines andalusischen Dorfes, die sich selbst ein Recht zugestehen, das ausschließlich Adligen vorbehalten war: das Recht der Ehre. Sie ziehen daraus die extremste Konsequenz, den Mord an ihrem Feudalherrn.

Alte Geschichte ist noch aktuell

Unter der Regie der Theaterpädagogin Meike Misia machen die Teilnehmer des Theaterprojektes diese alte Geschichte zu ihrer, füllen sie mit ihren Gefühlen und neu erworbenen deutschen Worten. Lope de Vega zählt zu den bedeutendsten spanischen Dichtern der Renaissance, einer Zeit, in der Spanien die Herrschaft über große Teile der (neuen) Welt erlangt hatte.

Theaterspiel soll Einstieg erleichtern

Das Projekt „Heim:ART“ will die durch den radikalen Ortswechsel bedingten kulturellen und sprachlichen Vermittlungshemmnisse von Geflüchteten nachhaltig verringern. Es soll als Einstiegsqualifizierung zu einer Ausbildung, einer Arbeitsstelle bzw. einer beruflichen Weiterqualifizierung beitragen. „Heim:Art Bochum“ findet in Zusammenarbeit mit der Defakto GmbH, einer Agentur für Theaterarbeit, Coaching und beruflichen Einstieg, und dem Jobcenter Bochum statt.

Aufführungstermin:

3.8., 20 Uhr, Wallbaumweg 108, Eintritt frei, Kartenreservierung 0234/ 91 79 28 70