450 Flüchtlinge sollten ursprünglich in Bochums teuerste Flüchtlingsunterkunft am ehemaligen Nordbad in der Harpener Siedlung Rosenberg einziehen. Nach der Eröffnung im vorigen Oktober wurde diese Bewohnerzahl aber nicht ansatzweise erreicht. Zurzeit leben 143 Flüchtlinge in der Anlage, höchstens waren es einmal rund 170. Zwei der fünf in Modulbauweise errichteten Gebäude stehen bis heute leer.
450 Flüchtlinge sollten ursprünglich in Bochums teuerste Flüchtlingsunterkunft am ehemaligen Nordbad in der Harpener Siedlung Rosenberg einziehen. Nach der Eröffnung im vorigen Oktober wurde diese Bewohnerzahl aber nicht ansatzweise erreicht. Zurzeit leben 143 Flüchtlinge in der Anlage, höchstens waren es einmal rund 170. Zwei der fünf in Modulbauweise errichteten Gebäude stehen bis heute leer.
Inklusive Grundstücksvorbereitungen und Straßenasphaltierungen hat die Anlage rund 11,1 Millionen Euro gekostet hat. Sie gehört der Stadt.
Völlig selbstständig versorgen
Mittlerweile hat sie die Belegungskapazität bereits von 450 auf 350 heruntergesetzt. Statt bisher fünf sollen nun höchstens vier Menschen in eine Wohneinheit. Anders als in Container-Unterkünften, Leichtbauhallen und erst recht in den Turnhallen, in denen die Flüchtlinge gelebt hatten, können sie sich nun in Rosenberg völlig selbstständig versorgen. In den Zwei-Zimmer-Wohneinheiten steht eine kleine Einbauküche.
Dass die Anlage nicht einmal zur Hälfte belegt ist, könnte sich aber künftig auch wieder ändern. Möglich ist es, dass andere, von der Stadt angemietete Unterkünfte bald aufgegeben und die Bewohner nun am „Nordbad“ untergebracht werden.
Vor Eröffnung der großen, von einem Zaun umgebenen und von Security-Kräften gesicherten Anlage hat es in Teilen der Nachbarschaft Vorbehalte und auch Ängste gegeben. „Wir merken von den Vorbehalten nichts“, heißt es in der Heimleitung. Nur „einzelne Beschwerden“ wegen Ruhestörung habe es mal gegeben. Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) betreut die Unterkunft im Auftrag der Stadt. „Für den Alltag der Anwohner hat sich nichts geändert“, sagt Patrick Dörr von der Awo. Und Ralf Zyla vom Amt für Soziales meint: „Wir haben mit der nötigen Transparenz gearbeitet.“
Polizei sieht keine Probleme
Vor dem Erstbezug zum Beispiel hatte die Stadt für die Anwohner einen Tag der offenen Tür angeboten. Hunderte kamen. Es war friedlich, trotzdem war die Sorge einiger mit Händen zu greifen. „Für uns ist kein Geld da, für die Flüchtlinge schon“, hieß es. Und: „Das Nordbad wurde abgerissen, Schule und Kirche geschlossen, es gibt kaum Geschäfte, aber in eine Flüchtlingsunterkunft wird investiert.“
Auch die Bezirksvertretung war über die Größe der Anlage nicht glücklich. Bezirksbürgermeister Heinrich Donner sagte auf Anfrage: „Im Moment sehe ich nicht, dass es große Verwerfungen und Ängste gibt. Aber das ist nur eine Momentaufnahme.“ Polizei sieht keine Probleme Sollten mehr Flüchtlinge zum Rosenberg kommen, „wage ich keine Prognose abzugeben“. In diesem Fall wünscht sich Donner „ein bisschen Fingerspitzengefühl“ bei der Belegung und „eine gute Auswahl, die für alle erträglich ist“. Er hoffe, dass dann Familien kämen, nicht so sehr alleinreisende Männer.
Zurzeit leben dort 71 Männer (davon 57 alleinreisend), 22 Frauen (keine allein) und 50 Kinder und Jugendliche. Alle gehen in die Schule oder die Kita. Sie kommen aus 14 Ländern. Für die Polizei ist die Flüchtlingsunterkunft „kein großes Tätigkeitsfeld“. Lediglich „Problemchen“ gebe es dort. Generell, so Sprecher Volker Schütte, sei alles „im grünen Bereich“.